Vorläufiges Obduktionsprotokoll legt bereits Zusammenhang nahe
Arzt zum Impf-Todesfall bei 12-Jährigem: „Dämpfer für die Impf-Kampagne“
Gesundheitsamt ordnete Obduktion an
Es ist die maximal anzunehmende Katastrophe für die Eltern: Im Kreis Cuxhaven ist zwei Tage nach einer Zweitimpfung mit dem Impfstoff von Biontech ein 12-jähriges Kind gestorben. Vom Gesundheitsamt wurde die Obduktion des Leichnams in Auftrag gegeben - wegen des zeitlich engen Zusammenhangs. Der Kreis teilte mit, diese sei auch bereits erfolgt. Sollte ein ursächlicher Zusammenhang zur Impfung bestehen, werde die Diskussion um Nutzen und Risiko der Impfung von Kindern wieder aufgerollt werden, sagt Medizinexperte Dr. Christoph Specht gegenüber RTL.
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Andere Ursache nicht vollständig ausgeschlossen
Im Kreis Cuxhaven wurde jetzt ein Todesfall im Zusammenhang mit der Biontech-Zweitimpfung eines 12 Jahre alten Kindes bekannt. Das Gesundheitsamt des Kreises ordnete eine Obduktion an, die bereits erfolgt ist. "Zwar liegt der abschließende Obduktionsbericht noch nicht vor, das vorläufige Obduktionsprotokoll legt jedoch bereits nahe, dass der Tod des Kindes in Folge der Impfung eingetreten ist", hieß es dazu in einer Mitteilung.
Mit Blick auf Vorerkrankungen des Kindes könne nach Angaben des Rechtsmedizinischen Instituts des Uniklinikums Hamburg-Eppendorf vor der Auswertung von Feingewebe-Untersuchungen eine mögliche andere Ursache jedoch noch nicht vollständig ausgeschlossen werden. Die Ergebnisse sollen bis Donnerstag vorliegen.
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Impfung von Kindern: „Nutzen und Risiko gegeneinander abwägen“
Noch sind die Informationen zu diesem Fall sehr spärlich. Das Kind soll auch vorerkrankt gewesen sein, würde dann auch in die Empfehlung der Stiko passen. „Aber man wird natürlich den Obduktionsbericht abwarten müssen, um wirklich fundiert dazu Stellung nehmen zu können“, sagt Arzt und Medizinexperte Dr. Christoph Specht gegenüber RTL. „Aber wenn sich herausstellen sollte, dass der Tod des Kindes tatsächlich mit der Impfung in Zusammenhang steht oder direkt dadurch ausgelöst worden ist, dann ist das natürlich noch einmal ganz starker Hinweis darauf, wie sehr man Nutzen und Risiko bei medizinischen Maßnahmen gegeneinander abwägen muss.“
Die Diskussion, ob man Kinder wirklich so großflächig impfen sollte, werde jetzt wieder neu aufflammen und einen Dämpfer für die Impfkampagne mit sich bringen – und zwar nicht nur bei Kindern, sondern auch bei Erwachsenen.
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Kinder haben nicht so viel Nutzen von der Impfung
Der Mediziner ist kein großer Befürworter der großflächigen Corona-Impfung von Kindern: „Einfach deshalb, weil diese Abwägung zwischen Nutzen und Risiko bei Älteren und vor allen Dingen bei sehr alten Menschen sehr viel einfacher zu treffen ist als bei Kindern“, erklärt der Präventivmediziner. „Kinder haben, was Corona angeht, kein so großes Risiko.“ Deswegen hätten sie auch nicht so viel Nutzen von der Impfung.
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Genau hingucken - das sei man der Bevölkerung schuldig
Die Impfung müsse schon wahnsinnig sicher sein, dass man sie wirklich für alle empfehlen kann. „Wenn Impfungen auch in tausenden von Fällen sehr, sehr sicher sind, auch bei Kindern, dann schließt es eben doch nicht aus, dass einzelne Fälle nicht gut verlaufen, sondern mit schweren Komplikationen bis hin zum Tod einhergehen“, sagt der Medizinexperte. „Und wenn das so sein sollte, dann zeigt es uns noch mal, wie genau wir hingucken müssen.“ Das sei man der Bevölkerung mit Sicherheit schuldig. „Das wird auch das Paul-Ehrlich-Institut so sehen“, so der Arzt. (dpa/ija)
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