Verlieren sie jetzt das Sorgerecht?
Angst vor "durch Impfung verseuchtem Blut"! Eltern verweigern Baby lebensrettende Herz-OP

Es ist ein echtes Drama, das sich aktuell in Neuseeland abspielt: Ein gerade mal vier Monate altes Baby ist schwer krank, benötigt dringend eine lebensrettende Herz-OP. Die könnte auch stattfinden, doch ausgerechnet die Eltern des kleinen Kindes sind es, die sich quer stellen. Der Grund: Sie wollen dem Eingriff nur dann zustimmen, wenn das unter der OP verwendete Transfusionsblut von ungeimpften Spendern stammt. Der neuseeländische Gesundheitsdienst geht nun gegen die Eltern vor.
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„Wir wollen kein Blut, das durch Impfungen verseucht ist“
Ihr Kind leide an einer schweren Pulmonalklappenstenose, einer Verengung der Lungenschlagaderklappe, und müsse „eigentlich sofort“ operiert werden, so die Eltern laut Guardian in einem Interview mit einem Impfgegner. Doch sie hätten Bedenken und seien „sehr besorgt über das Blut“, das die Ärzte verwenden würden. „Wir wollen kein Blut, das durch Impfungen verseucht ist“, wird der Vater des todkranken Kindes zitiert.
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Laut Experten birgt eine Transfusion mit Blut eines Menschen, der vorab einen Covid-19-Impfstoff oder ein anderes Vakzin erhalten hat, keinerlei Risiko – eine Annahme, die auch Allgemeinmediziner Dr. Christoph Specht auf RTL-Nachfrage stützt: „Weder der Impfstoff noch Immunglobuline würden irgendeine Problematik auslösen – genauso wenig, wie das Kind dann anschließend geimpft wäre“, erklärt der Experte. Die Angst der Eltern sei demnach absolut unbegründet – erst recht dann, wenn man den Gedanken an das Erythrozytenkonzentrats mit hineinbringen würde, „wo man ja wirklich nur die roten Blutkörperchen gibt, die wichtig sind“, so Specht.
"Das Verhalten der Eltern ist unterlassene Hilfeleistung"
Im Falle des Babys in Neuseeland haben sich jetzt die Behörden eingeschaltet. Wie der NZ Herald berichtet, stellte der neuseeländische Gesundheitsdienst vor dem Obersten Gericht in Auckland mittlerweile einen Antrag auf die Vormundschaft. Bei einem ersten Termin aller Parteien vor Gericht versammelten sich laut neuseeländischen Medien rund 100 Impfgegner vor dem Gerichtsgebäude.
Auch Dr. Christoph Specht sieht in diesem Fall nur eine Lösung: „Bei Eltern, die das Sorgerecht haben und – was Medizin angeht – nicht im Interesse des Kindes handeln, gibt es nur den Weg, ihnen das Sorgerecht zu entziehen.“
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Wie ernst die Lage des todkranken Babys wirklich ist, verdeutlichte der Anwalt des Gesundheitsdienstes, Paul White. Vor Gericht betonte er, dass ein Kind mit einer solch lebensbedrohlichen Krankheit laut Experten eigentlich schon längst hätte behandelt werden müssen. Die Eltern werden ihrerseits von der bekannten Impfgegnerin Sue Gray vertreten. Gray wiederum betonte, dass ihre Mandanten für ihr Baby eine bessere Versorgung wünschten als jene, die der Staat anbieten würde.
Ein ähnlicher Fall ereignete sich bereits Anfang des Jahres in Italien - auch hier wollten die Eltern nur Spenderblut von Ungeimpften. Sie begründeten ihre Sorge vor dem Vakzin damals mit religiösen Motiven.