Insider berichtet über geheime Verhandlungen
Putin griff Ukraine trotz möglichem Nato-Deal an

Die Ukraine in der Nato? Für den russischen Machthaber Wladimir Putin war diese Vorstellung Grund genug, das Nachbarland im Februar 2022 anzugreifen. Dabei hatte die Ukraine Medieninformationen zufolge bereits Zugeständnisse in der umstrittenen Frage eines Nato-Beitritts gegenüber Russland gemacht! Dennoch entschied sich Putin zu einem Angriff.
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Insider: Es gab einen Deal zur Nato-Frage
Nach Reuters-Informationen habe Putins wichtigster Gesandter für die Ukraine, der ukrainisch-stämmige Dmitrij Kosak, mitgeteilt, dass er mit Kiew eine vorläufige Vereinbarung getroffen habe, die die russischen Bedenken ausräumen würde. Eine großangelegte Besetzung der Ukraine durch Russland sei überflüssig. Kosak war zeitweise russischer Regierungs-Vizechef.
Auch Kanzler Olaf Scholz hatte am 22. August gesagt, dass er Putin vor Kriegsbeginn versichert habe, dass ein ukrainischer Nato-Beitritt auf längere Zeit gar nicht anstehe.
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Doch obwohl Putin die Verhandlungen sogar unterstützt haben soll, habe er die Zugeständnisse Kiews am Ende für nicht ausreichend gehalten. Das Ergebnis sei gewesen, dass er den Deal fallen ließ, sagten die Insider.
Ukraine: Russland hat Verhandlungen als Vorwand genutzt
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte dementierte die Berichte: „Das hat absolut keinen Bezug zur Realität. So etwas ist nie passiert. Es handelt sich um absolut falsche Informationen.“ Kosak selbst reagierte nicht auf die Bitte um eine Stellungnahme. Mychajlo Podoljak, ein Berater des ukrainischen Präsidenten, sagte, Russland habe die Verhandlungen als Vorwand benutzt, um eine Invasion vorzubereiten.
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Putin hatte vor dem Krieg wiederholt behauptet, dass die Nato durch die Aufnahme neuer Mitglieder in Osteuropa immer näher an die Grenzen Russlands heranrücke und das Bündnis sich darauf vorbereite, auch die Ukraine unter ihren Einfluss zu bringen. Dies stelle eine existenzielle Bedrohung für Russland dar und zwinge ihn zu einer Reaktion. (Reuters/eon)