Schweigeminute nach Gewalttat in Illerkirchberg

Türkischer Botschafter nach Trauerfeier für Ece S. (14): "Wir teilen den Schmerz der Familie"

In Illerkirchberg griff am Montag ein Mann zwei Mädchen an, die 14-jährige Ece S. kam bei der Attacke ums Leben.
Einen Tag später trauern Familie und Freunde in einer Gedenkfeier um die Verstorbene. Weil die Teenagerin türkische Wurzeln hat, reist auch der türkische Botschafter in die Gemeinde im Alb-Donau-Kreis.

Illerkirchberg: Gedenkfeier für verstorbene Ece S. in Ulm

Die Versammelten gedachten der verstorbenen Ece S. in einer Schweigeminute. Bei der Andacht wurde zudem ein gemeinsames Gebet gesprochen. Die Kondolenzfeier fand im Kulturzentrum der alevitischen Gemeinde in Ulm statt, auch die Familie des Opfers nahm daran teil.

Die Presse war auf Wunsch der Familie nicht bei der Trauerfeier vor Ort. Auch RTL hat dies berücksichtigt. Der türkische Botschafter Ahmet Başar Şen berichtete im Anschluss, dass er an der Feier teilgenommen und auch selbst eine kurze Rede gehalten habe.

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Gewalttat in Illerkirchberg: Türkei will mit deutschen Behörden zusammenarbeiten

Die 14-jährige Ece S. kam bei dem Angriff ums Leben.
Die 14-jährige Ece S. kam bei dem Angriff ums Leben.
privat

„Ich habe meinen Staat vertreten. Ihre ganze Familie stammt aus der Türkei“, sagte Başar Şen im Gespräch mit RTL. „Deshalb bin ich da, deshalb ist es wichtig für mich hier zu sein. Den Menschen zuzuhören, ihren Schmerz zu teilen, unsere Anteilnahme zu zeigen und unsere Kondolenz auszusprechen.“

Nach der Trauerfeier kamen Familie und Freunde im kleineren Kreis in einer Moschee zusammen. Die Beerdigung von Ece S. soll am Mittwoch stattfinden.

Başar Şen kündigte an, dass die Türkei in dem Fall mit deutschen Behörden zusammenarbeiten wolle. Man werde die Geschehnisse weiter verfolgen, so der Botschafter.

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Innenminister fordert: "Der Täter muss mit aller Konsequenz bestraft werden"

Auch Thomas Strobl (CDU), Innenminister von Baden-Württemberg, trat am Dienstag den Weg nach Illerkirchberg an. „Diese Straftat muss mit aller Konsequenz aufgeklärt werden. Der Täter muss mit aller Konsequenz bestraft werden“, sagte er und kündigte an: „Das wird auch so geschehen.“

Strobl warnte gleichzeitig vor einer Instrumentalisierung der Gewalttat: „Dieses Ereignis darf kein Anlass und keine Rechtfertigung für Hass und Hetze sein“, sagte der Politiker. Die Polizei hatte in einer Mitteilung am Montag ebenfalls vor einem möglichen „Generalverdacht“ gewarnt. (jda)