Exklusives Interview mit Steffen Seibert, dem Deutschen Botschafter in Israel
Rettung von Deutschen aus Israel: „Die allermeisten Schülergruppen wieder zurück in Deutschland"
Wenn die Urlaubsreise zum Krieg wird…
Plötzlich eskaliert die Lage in Israel: Die Hamas greift an, bombadiert Städte, entführt Menschen. Zahlreiche Deutsche sitzen plötzlich in dem Land fest. Pauschalurlauber, Schülergruppen, Pilgerreisende. RTL hat exklusiv mit dem Deutschen Botschafter in Israel, Steffen Seibert, gesprochen. Wie laufen die Evakuierungen, wie ist der aktuelle Stand?
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„Gibt noch eine ganze Menge Menschen, die noch auf Ausreise warten"
„Wir sind erst einmal sehr froh, dass wir etwa hundert deutschen Landsleuten heute helfen konnten, auf dem Landweg in vier Bussen nach Amman, Jordanien zu kommen. Unsere Kollegen werden sie bis zur Grenze begleiten, und dort werden sie übernommen von den Kollegen der Botschaft Amman“, so Seibert im RTL-Interview. Die allermeisten hätten ihren Anschlussflug in Amman dann schon gehabt, manche wollten sich dann da erst mal einen besorgen, so Seibert weiter. „Aber das ist immerhin ein guter Weg, hin nach Jordanien. Und ich glaube, es war eine große Erleichterung.“
Zum Stand der Evakuierungen sagt Seibert: „Wir sind seit Tagen dabei, deutschen Touristen bei der Ausreise zu unterstützen, vor allem auch Schülergruppen, Minderjährige, da möchte man natürlich besonders hilfreich sein. Die allerallermeisten sind jetzt wieder zurück in Deutschland, Pauschaltouristen ohnehin.“ Aber es gebe noch eine ganze Menge Menschen, die sich in der Krisenvorsorgeliste eingetragen haben, die auf die Ausreise warten. „Aller Voraussicht nach haben wir morgen und übermorgen Sonderflüge der Lufthansa. Das wird sehr helfen. Da werden alle, die in dieser Krisenvorsorgeliste eingetragen sind, rechtzeitig auch benachrichtigt. Und es gibt natürlich auch noch andere Fluggesellschaften, die fliegen. Wir hören immer auch von Menschen, die über El Al und andere türkische Fluggesellschaften rauskommen.“
Auf der Krisenvorsorgeliste der deutschen Botschaft in Israel stehen nach Angaben von Seibert etwa 4.500 Personen.
Lufthansa hatte Flüge ab Tel Aviv gestoppt: „Das habe ich sehr bedauert"
Zuletzt wurde die Regierung scharf dafür kritisiert, nicht mehr für die Deutschen in Israel zu tun, nicht schon Militärmaschinen einzusetzen.
Dazu Seibert: „Also es gibt einige europäische Länder, die haben es tatsächlich mit Militärmaschinen gemacht. Es gibt eine ganze Reihe von großen Ländern, Frankreich beispielsweise, die genau wie wir erst einmal dabei geholfen haben, dass die Menschen mit den verfügbaren kommerziellen Flügen, die es ja gibt, ausreisen können.“ Seibert sei sehr froh darüber, dass es nun wieder Flüge mit der Lufthansa gebe. Die Entscheidung, die Flüge einzustellen, habe er bedauert. Den Einsatz von Militärmaschinen sieht er jetzt wo die Lufthansa sowie andere Airlines fliegen „noch nicht als erste Priortät. Es ist jetzt sehr wichtig, dass die Lufthansa jetzt kommt“, so Seibert. Das ganze Interview sehen Sie im Video oben.
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