18 Tote und mehr als 50 Verletzte bei Amoklauf
Aufatmen in Maine: Massenmörder von Lewiston ist tot

Maine muss keine Angst mehr vor diesem Massenmörder haben.
Der Täter des Massakers mit 18 Toten im US-Bundesstaat Maine ist tot. Die Polizei fand Robert Cards Leiche am Freitagabend. Anscheinend hatte der Mann nach seiner Bluttat Suizid begangen. „Ich atme heute Abend auf“, sagte die Gouverneurin von Maine, Janet Mills.
Mörder soll in psychiatrischer Behandlung gewesen sein

Card hatte am Mittwochabend in einem Freizeitzentrum und in einem Grillrestaurant in der Kleinstadt Lewiston das Feuer eröffnet. Anschließend entkam er, seine Spur verlor sich in der waldreichen Umgebung. Schnell identifizierte die Polizei den 40 Jahre alten Reservesoldaten Robert Card als Täter.
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Er war Berichten zufolge vor einigen Wochen in psychiatrischer Behandlung und soll sich eingebildet haben, Stimmen zu hören. Ob dies ein Grund für das schreckliche Verbrechen war, blieb zunächst ungeklärt. Medienberichten zufolge hinterließ der Mann eine Art Abschiedsbrief.
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Tagelang Ausnahmezustand im US-Bundesstaat Maine
Die Polizei fahndete zwei Tage lang mit einem Großaufgebot nach dem Verdächtigen. Auch eine Flucht per Boot schlossen die Ermittler nicht aus. Mehr als 500 Hinweise von Anwohnern bekamen sie im Zusammenhang mit der Fahndung. Die Suche gestaltete sich auch deshalb sehr schwierig, weil die dünn besiedelte Gegend viele Wälder und Sümpfe hat. Lewiston selbst hat knapp 40.000 Einwohner und liegt etwa 200 Kilometer nördlich von Boston an der US-Ostküste.
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In der ländlichen Gegend in dem nördlichen Bundesstaat herrschte nach der Tat Ausnahmezustand - das öffentliche Leben kam praktisch zum Erliegen. Die Behörden verhängten eine Art Ausgangssperre und forderten Zehntausende Menschen in mehreren Gemeinden auf, ihre Häuser nicht zu verlassen. Schulen und Geschäfte blieben aus Furcht vor dem verwschwundenen Täter geschlossen.
Tote durch Schusswaffen sind Alltag in den USA

Das Massaker von Maine ist das tödlichste in den USA seit dem Amoklauf an einer Grundschule im Bundesstaat Texas im Mai 2022. Damals tötete ein Schütze in Uvalde 19 Kinder und zwei Lehrer. In den USA gehören diese Bluttaten auf traurige Weise zum Alltag.
In diesem Jahr kamen dort bereits mehr als 15.624 Menschen durch Waffengewalt ums Leben, fast 31.000 wurden verletzt. Dabei handelt es sich um Verbrechen, Unfälle und Notwehr, Suizide sind in dieser Zahl nicht berücksichtigt. (Quelle: gunviolendearchive.org; Stand 26. Oktober, 6 Uhr).
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Im vergangenen Jahr starben in den USA 20.164 Menschen durch Schusswaffen - statistisch gesehen 55 Menschen jeden Tag.
Hilfe bei Suizidgedanken
Haben Sie suizidale Gedanken oder haben Sie diese bei einem Angehörigen/Bekannten festgestellt? Hilfe bietet die Telefonseelsorge: Anonyme Beratung erhält man rund um die Uhr unter den kostenlosen Nummern 0800 / 111 0 111 und 0800 / 111 0 222. Auch eine Beratung über das Internet ist möglich unter http://www.telefonseelsorge.de. (dpa; uvo)