RTL war beim Prozess dabei
Knast statt Küche: Gericht schickt Schuhbeck ins Gefängnis
Dieser Ausblick schmeckt ihm sicher gar nicht! Starkoch Alfons Schuhbeck muss wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe hinter Gitter. Das Urteil fiel am Donnerstag vorm Landgericht München I: schuldig in 21 Fällen! Drei Jahre und zwei Monate Gefängnis! 1,2 Millionen und Anwaltskosten muss er nun tragen.
Star-Koch Alfons Schuhbeck versuchte, locker zu bleiben
RTL war mit im Gerichtssaal, als Schuhbeck an seinem Schicksalstag eintraf. Er wirkte blass, versuchte aber, locker zu bleiben. Geschlagene acht Minuten posierte er für die Presse, bevor es vor Gericht mit der Vernehmung des letzten Zeugen, ein Angestellter des Lokals „Südtiroler Stuben“, losgehen konnte. Während dieser über das dortige Kassensystem referierte und verriet, dass Stammgäste vom Chef schon mal bis zu 30 Prozent Rabatt bekamen, schaute Schuhbeck oft teilnahmslos ins Leere oder richtete den Blick nach unten. Als die Richterin einen Witz zum Feierabend-Bierchen machte, das es umsonst für die Angestellten gab, lächelte er kurz.
Doch beim Urteilsspruch wirkte der Star-Koch wie versteinert, brach förmlich in sich zusammen.

Staatsanwältin fordert mehr als vier Jahre Haft für Star-Koch Schuhbeck
Das Gericht blieb bei Schuhbeck unter den Forderungen der Staatsanwaltschaft, die vier Jahre und zwei Monate gefordert hatte. Schuhbecks Verteidiger hatten für eine Bewährungsstrafe plädiert. Bei dem Mitangeklagten hatte die Staatsanwaltschaft ebenfalls eine Bewährungsstrafe gefordert.
Die Staatsanwaltschaft hatte Schuhbeck vorgeworfen, unter anderem mithilfe eines Computerprogramms Einnahmen am Finanzamt vorbeigeschleust zu haben. Insgesamt geht es um mehr als 2,3 Millionen Euro an Steuern, die Schuhbeck so zwischen 2009 und 2015 im „Orlando“ und den „Südtiroler Stuben“ hinterzogen haben soll.
Das letzte Wort ergreift Alfons Schuhbeck selbst: „Ich weiß, dass es falsch war, was ich getan habe. Ich kann es nicht ändern, so gern ich es möchte.“
Nach dem Urteilsspruch wurde der Star-Koch erst mal nach Hause gefahren. Dort wird er auf den Brief warten, in dem steht, wann genau der Haftantritt in der JVA Landsberg erfolgen wird. Im gleichen Gefängnis hatte auch Ex-Bayern-Boss Uli Hoeneß seine Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung abgesessen.
Verteidigung pochte auf Bewährung für den Star-Koch
Schuhbecks Verteidiger pochten zuvor auf Bewährung. Er sei ein begnadeter Koch und unvergleichlich im Umgang mit Gewürzen, sagte einer seiner Anwälte. Er habe immer nur Geschäfte, Restaurants und Gewürzläden eröffnet und darüber die kaufmännische Seite vergessen. „Daran ist er letzten Endes gescheitert“, erklärte der Verteidiger.
Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor für Schuhbeck eine Haftstrafe von vier Jahren und zwei Monaten gefordert. Er habe unter anderem mithilfe eines Computerprogramms Einnahmen am Finanzamt vorbeigeschleust, so die Staatsanwältin. Insgesamt gehe es um mehr als 2,3 Millionen Euro an Steuern, die Schuhbeck im „Orlando“ und den „Südtiroler Stuben“ hinterzogen habe.
Im Video: Schuhbeck droht Haftstrafe
Der Mitangeklagte, der das Computerprogramm entworfen haben soll, steht wegen Beihilfe vor Gericht. Bei ihm hält die Staatsanwaltschaft eine Bewährungsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten für angemessen. Seine Verteidigerinnen erklärten, sie fänden diese Forderung zu hoch, sie stellten die Strafe aber ins Ermessen des Gerichts. (mit dpa)