Möglicher Vorteil für Kunden!
Aldi schreibt rote Zahlen - Krisen-Stimmung beim Discounter

Der Discounter-Riese Aldi-Nord hat aus seinen Umsatzzahlen bisher immer ein Geheimnis gemacht. Bis jetzt: Das Handelsblatt gibt nun zum ersten mal seltene Einblicke in die Umsatzzahlen des Discounters. Und es zeigt sich: Es sieht nicht gut aus. Das Unternehmen scheint in einer Krise zu stecken! Doch für die Aldi-Nord-Kunden könnte das einen Vorteil sein.
Seltenes Treffen von Managern offenbart rote Zahlen
Jahrzehntelang hat Aldi-Nord aus seinen Geschäftszahlen ein Geheimnis gemacht. Doch damit scheint jetzt Schluss zu sein: Wie das Handelsblatt berichtet haben sich vergangenen November 150 Führungskräfte in der Firmenzentrale in Essen getroffen. Doch das seltene Treffen war vermutlich nicht nur en ganz normales Treffen der Führungsriege, sondern gleich ein Krisentreffen. Bei dem Treffen sollte über die Zukunft des Discounters gesprochen werden. Und die sieht leider nicht rosig aus, sonder rot, tief rot.
Denn wie das Unternehmen laut Handelsblatt seinen Managern auf dem Treffen mitgeteilt hat, liegt die operative Marge des Unternehmens bei minus 1,4 Prozent. Heißt im Klartext: Aldi-Nord macht aktuell mit seinem Geschäft Verluste. Stehen die rund 2.200 Filialen in Deutschland und 5.300 Filialen in Europa etwa vor dem Aus?
Alarmstimmung bei Aldi
Die roten Zahlen betreffen immerhin nicht den ganzen Aldi-Konzern, zu dem ja beide Discounter „Aldi Nord“ und „Aldi Süd“ gehören, sondern wohl nur den Discounter aus dem Norden.
Im Unternehmen selbst herrsche trotzdem bereits jetzt „Alarmstimmung“, wie das Handelsblatt berichtet. Denn auch die Zahlen in Aldi-Unternehmen aus anderen Ländern schreiben rote Zahlen. In Frankreich und Dänemark steckt das Unternehmen schon seit vergangenem Jahr in der Krise. Und jetzt schrumpfen auch noch die Gewinne auf dem deutschen Markt und zwar deutlich. Und das obwohl der Gesamtumsatz Aldis in ganz Europa eigentlich steigt. Auf Handelsblattanfrage will das Unternehmen zu dem Bericht keine Stellung beziehen.
Handelsexperte Jörg Funda erklärt im RTL-Interview, dass die ganze Discounter-Branche seit 2013 in einer Krise steckt: „Seit diesem Zeitpunkt haben wir eine Sättigung erreicht und die ganze Discounter-Schiene wächst kaum noch.“
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Günstigere Preise für Kunden zu erwarten
Doch warum trifft es jetzt Aldi-Nord? „Die Kultur von Aldi Nord war immer etwas innovationshemmender oder weniger begrüßend, als das bei Aldi Süd der Fall war“, sagt Funda. Mit diesen Entwicklungen rückt die eigentlich geplante Fusion der beiden Discounter Aldi Nord und Aldi Süd wohl wieder in weitere Ferne. So wird beispielsweise das IT-System des Discounters aus dem Norden nicht wie geplant an das System von Aldi Süd angeglichen.
Kunden von Aldi-Nord könnten sich jetzt aber freuen! Der Handelsexperte vermutet: „Man wird versuchen Marktanteile zurück zu gewinnen, von Lidl. Man wird sehr aggressiv in den Markt gehen.“ Und für den Kunden würde das bedeuten, dass die Lebensmittelpreise bei Aldi-Nord günstiger werden.
Der Discounter steht also vor großen Herausforderungen, die Konzern-Boss Torsten Hufnagel nun bewältigen soll. Er soll laut Handelsblatt das Unternehmen wieder zurück in die Spur und wieder weit weg von roten Zahlen bringen. (khe/jsi)
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