Schlafmediziner gibt hilfreiche Tipps
Albträume wegen Nikolaus und Co.? Wie Eltern den Schlaf ihrer Kinder beeinflussen können

„Ich kann nicht schlafen, ich habe schlecht geträumt!"
Diesen Satz dürften die meisten Eltern schon einmal von ihren Kindern gehört haben. Genau wie bei Erwachsenen kommen auch bei den Kleinen angsteinflößende Träume immer wieder vor. Doch wenn die nächtlichen Angstträume häufiger werden, fühlen sich Eltern schnell besorgt und hilflos. Schlafmediziner Prof. Dr. med. Mark Jakob weiß, wie Eltern den Schlaf ihrer Kleinen positiv beeinflussen und Albträume vertreiben können.
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Kinder verarbeiten Erlebtes vom Tag in ihren Träumen
Am häufigsten seien Kinder zwischen zwei und vier Jahren von Albträumen betroffen, weiß Dr. Mark Jakob. In diesem Alter falle es Kindern grundsätzlich noch sehr schwer, zwischen Realität und Traum zu unterscheiden. Eindrücke des Tages – sei es aus dem Kita- oder Familienalltag oder durch Mediennutzung – würden die Kleinen stark in ihren Träumen verarbeiten. „Bei Zwei- bis Vierjährigen ist die Nutzung von Handy und Tablet daher aus meiner Sicht zu hinterfragen“, rät der Kölner Schlafforscher.
Auch beim Vorlesen von Geschichten ohne glückliches Ende sei bei den Kleinsten Vorsicht geboten. „Es sollten auf keinen Fall Geschichten mit Geistern, Gefahren oder wilden Tieren erzählt werden“, mahnt der Experte. „Das Ende einer Geschichte sollte gut – im Sinne eines Happy Ends – ausgehen. Wenn jedoch die ganze Geschichte gruselig ist, nützt das Happy End nur wenig“.
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Tipps vom Schlafforscher: So werden Kinder-Albträume vertrieben
Die Zeit vor dem Zubettgehen sollte eine positiv behaftete Phase sein, in der das Kind sich geborgen fühlt und zur Ruhe kommen kann. Dabei helfe Kuscheln, der gemeinsame Austausch über Unverfängliches oder das Vorlesen positiver, altersgerechter Geschichten. Sollte das Kind dennoch von Albträumen geplagt werden, hat Dr. Mark Jakob einige einfache Tipps, die Eltern zusammen mit ihren Kindern umsetzen können:
einen Traumfänger aufhängen und mit den Kindern besprechen, dass böse Träume damit abgefangen werden.
ggf. ein Duftspray benutzen, das die Kinder selbst versprühen können, um böse Träume oder „Ungeheuer“ zu vertreiben.
zusammen mit den Kindern überall im Kinderzimmer nachschauen, dass sich dort auch wirklich keine bösen Geister verstecken.
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Im Video: Traumdeutung - warum euch die Zähne ausfallen und ihr im Traum oft stürzt
Wichtig: Mit dem Kind über Albträume reden!
Doch selbst mit diesen Tipps lassen sich kindliche Albträume nicht gänzlich vermeiden. Der Experte plädiert daher für eine ausführliche, einfühlsame Kommunikation mit dem Kind. Was wurde geträumt? Und woher könnte der Traum rühren? Denn: „Auch ein Umzug, ein neues Kinderzimmer, andere Situationen im Kindergarten oder in der Grundschule können zu Albträumen führen.“
„Allein der Spruch ‘Du hast nur geträumt’ hilft einem dreijährigen Kind hier natürlich nicht“, so Jakob. Wichtig sei daher, mit dem Kind darüber zu sprechen, dass das Geträumte nicht real ist und zusammen zu überlegen, wie man die bösen Träume vertreiben kann.
Sollte die Albtraum-Phase länger anhalten oder vermutet ihr einen besorgniserregenden Grund hinter den Angstbildern eures Kindes, scheut euch nicht, einen Experten wie zum Beispiel den Kinderarzt um Hilfe zu bitten.
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