Nordrhein-Westfalen, Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen und Hamburg

In welchen Bundesländern gilt die 2G-Regel schon jetzt?

Sie wollen nicht mehr auf die gemeinsame Abstimmung bei der Ministerpräsidentenkonferenz am Donnerstag warten. Nach Bayern haben nun auch Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Hamburg angesichts steigender Inzidenzwerte schärfere Corona-Maßnahmen verkündet – und die betreffen vor allem Ungeimpfte. Was bislang beschlossen wurde, haben wir für Sie zusammengefasst.
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Nordrhein-Westfalen setzt auf 2G - bei Karnevalssitzungen sogar auf 2G plus

In Nordrhein-Westfalen sollen die Corona-Regeln aufgrund der steigenden Infektionszahlen verschärft werden, wie der neue CDU-Ministerpräsident Hendrik Wüst am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in Düsseldorf ankündigte. Heißt: Auch hier wird 2G eingeführt, der Zugang im Freizeitbereich wird dann nur noch Geimpften und Genesenen möglich sein.

Wüst geht nach dem großen Andrang rund um den 11.11. sogar noch einen Schritt weiter: In besonders sensiblen Bereichen soll 2G plus gelten. Dazu zählen auch Karnevalssitzungen, sagte Wüst. Hier müssen auch Geimpfte und Genesene einen negativen Test vorweisen.

RTL/ntv-Politikchef Nikolaus Blome: Warum reagiert die Politik nicht früher?

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Sachsen: 2G in vielen Bereichen - auch für den Einzelhandel

Die sächsische Landesregierung hat am Dienstag weitere Corona-Maßnahmen verkündet. So gilt ab dem 22. November 2G auch im Einzelhandel. Ausnahmen gelten für Läden des täglichen Bedarfs, wie Supermärkte und Drogerien. Bei Veranstaltungen mit mehr als 50 Personen gilt 2G-Plus. Das teilte Sachsens Sozialministerin Petra Köpping auf einer Pressekonferenz in Dresden mit.

Im Freistaat gilt 2G bereits ab Freitag für viele Bereiche des öffentlichen Lebens, da die Überlastungsstufe für Krankenhausbetten am Montag erreicht wurde.

Sachsen hat seit dem 8. November eine neue Corona-Schutzverordnung mit deutlich verschärften Regeln. Darin wird den Gastronomen und Veranstaltern bislang selbst überlassen, ob sie 2G einführen wollen oder nicht. Das soll sich nun ändern.

Sachsen gilt zurzeit als Deutschland größter Corona-Hotspot. Am Dienstag lag die Sieben-Tage-Inzidenz beim Höchstwert von 759,3. Ministerpräsident Michael Kretschmer warnt bereits vor einer "humanitären Katastrophe" und schließt auch einen Lockdown nicht aus.

Baden-Württemberg: Lage auf den Intensivstationen spitzt sich zu

Ungeimpfte werden in Baden-Württemberg ab Mittwoch von der Teilnahme am öffentlichen Leben weitgehend ausgeschlossen.

Wie Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Dienstag ankündigte, wird das Land aufgrund der sich zuspitzenden Lage auf den Intensivstationen die sogenannte Alarmstufe in der Corona-Pandemie erreichen.

Nur noch Geimpfte und Genesene haben dann noch Zugang zu Restaurants und Museen sowie zu den meisten anderen öffentlichen Veranstaltungen.

Hamburg: 2G-Pflicht ab Samstag

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) verkündet ebenfalls am Dienstag im Senat: Das bisher freiwillige 2G-Modell wird zur Pflicht! Ab Samstag erhalten damit nur noch geimpfte oder genesene Personen Zugang zu Restaurants, Bars und Clubs.

Unter anderem Fitnessstudios und Schwimmbäder sind von der Regelung betroffen ebenso wie Orchester und Chöre. Friseure und medizinisch notwendige körpernahe Dienstleistungen sind davon allerdings ausgenommen.

Thüringen: Regierung führt 2G ein

Auch in Thüringen haben künftig nur noch Geimpfte und Genesene Zugang zu bestimmten Bereichen des öffentlichen Lebens. Das Kabinett beschloss am Dienstag in Erfurt eine landesweite 2G-Pflicht unter anderem für die Gastronomie, Beherbergungsbetriebe und Veranstaltungen. Ausnahmen sind für Kinder, Jugendliche und Beschäftigte geplant.

Bayern: Schärfere Corona-Regeln seit Dienstag

In Bayern gelten seit Dienstag schärfere Regeln. Dort gilt 2G in Gaststätten und Hotels sowie eine Maskenpflicht in Bereichen, wo nur Geimpfte und Genesene Zugang haben.

Bayern habe im Vergleich der Bundesländer die schärfsten Regeln, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Dienstag. „Ob es reicht, wird sich zeigen.“ Was es aber nicht geben werde, sei ein Lockdown für alle, da dieser gegenüber den Geimpften verfassungsrechtlich nicht vertretbar sei.

Söder legte nach der Ankündigung für sein Land nach und forderte eine bundesweite 2G-Pflicht. „Ich halte es auch für falsch, dass wir nur mit Flickenteppichen arbeiten“, sagte der CSU-Chef. „Was es braucht, ist 2G flächendeckend in Deutschland.“

Saarland plant Verschärfung

Das Saarland plant eine Verschärfung seiner Corona-Maßnahmen, die ab Anfang nächster Woche gelten könnten. Das Kabinett habe sich am Dienstag auf die Einführung der 2G-Regel im Innenbereich verständigt, teilte Regierungssprecher Alexander Zeyer mit. Demnach sollten dann nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt zu Gastronomie und Indoor-Veranstaltungen haben. Die Details einer neuen Verordnung müssten aber noch erarbeitet werden und könnten dann nach den Bund-Länder-Beratungen am Donnerstag beschlossen werden.

In besonders geschützten Bereichen wie Krankenhäusern und Pflegeheimen prüfe die Landesregierung zusätzlich zu 2G die Notwendigkeit eines Testnachweises. Das gelte auch für „Innenräume mit besonders hohem Infektionsrisiko wie Diskotheken“. Für Kinder unter sechs Jahren und die, die regelmäßig an den Schultestungen teilnehmen würden, werde es wie auch für Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können, Ausnahmen geben.

Bei Veranstaltungen im Freien solle künftig eine Maskenpflicht gelten. Sie entfalle dann, wenn die Einhaltung von 3G (Zutritt nur für Geimpfte, Genesene und Getestete) kontrolliert werde.

In der Schule solle in der nächsten Verordnung eine Maskenpflicht geregelt werden. In der Zwischenzeit spreche das Bildungsministerium eine dringende Empfehlung zum Maskentragen aus. Der Ministerrat hatte sich zuvor von Experten aus Wissenschaft beraten lassen.

Corona-Gipfel am Donnerstag

Spätestens am Donnerstag könnten härtere Corona-Regeln für ganz Deutschland beschlossen werden. Denn dann wollen Bund und Länder über die kündigten Schritt im Kampf gegen die Pandemie beraten. Dabei wird es vor allem um die Einführung einer bundesweiten 2G-Pflicht gehen.

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