Touristen und Bewohner werden um Hilfe gebeten

Absolute Seltenheit: Seepferdchen jetzt in Schleswig-Holstein entdeckt

ARCHIV - 18.01.2022, Niedersachsen, Wangerooge: Zwei leblose Kurzschnäuzige Seepferdchen («Hippocampus hippocampus») liegen in der Hand eines Naturschutzwartes. In den vergangenen Monaten sorgten Sichtungen und Funde der Meeresbewohner immer wieder für Aufsehen an der Nordseeküste. Viele Fragen sind aber offen. Der WWF und Projektpartner bitten Strandspaziergänger, die Augen offen zu halten und Funde zu melden. (zu dpa: «Mehr Seepferdchen im Wattenmeer entdeckt - WWF bittet um Hinweise») Foto: Peter Kuchenbuch-Hanken/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Zwei leblose Kurzschnäuzige Seepferdchen (Hippocampus hippocampus) liegen in der Hand eines Naturschutzwartes. (Archivbild)
len let, dpa, Peter Kuchenbuch-Hanken

Ein kurioser Fund: Zum ersten Mal wurde im schleswig-holsteinischen Wattenmeer ein seltenes Seepferdchen entdeckt. Bereits Anfang des Jahrs sorgten mehrere Funde in Niedersachsen für Aufsehen.

Seepferdchenfund zwischen Pellworm und Hooge

„In Schleswig-Holstein ist Ende September auch ein Seepferdchen gefunden worden“, Hans-Ulrich Rösner, Leiter des WWF-Wattenmeerbüros in Husum. Es sei im Wattenmeer-Gebiet zwischen Pellworm und Hooge entdeckt worden. Das sei sehr selten, betonte der 64-Jährige. Für die Forscher sind damit viele offene Fragen verbunden.

Touristen und Bewohner sollen helfen

Seit 2020 werden nach Angaben der Naturschutzorganisation WWF vermehrt seltene Seepferdchen an den Stränden im Wattenmeer entdeckt. „Letztlich wissen wir überhaupt nicht, was die Gründe dafür sind“, berichtet Rösner. „Ob es an anderer Stelle mehr Seepferdchen gibt, die durch Strömungen ins Wattenmeer getragen werden, oder ob es eine im Wattenmeer lebende lokale Population gibt.“ Zuerst sorgten Funde der kleinen Fischart in Niedersachsen für viel Aufmerksamkeit. Allein in der ersten Hälfte dieses Jahres seien bereits rund 30 lebende oder tote Seepferdchen dort entdeckt worden, berichtete Rösner - nun wollen die Forscher auch genauer auf Schleswig-Holstein blicken.

Lese-Tipp: Von wegen ausgestorben – Seltene kurzschnäuzige Seepferdchen am Nordseestrand entdeckt

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Fotos von Seepferdchen mit Münze

Die Forscher haben deshalb eine Bitte an Touristen und Bewohner. Auf der Online-Plattform www.beachexplorer.org können Spaziergänger ihre Funde am Strand eintragen und Fotos hochladen. Wer laut WWF ein totes Seepferdchen an der Nordseeküste findet, sollte ein Foto machen und am besten eine Euro-Münze als Maßstab danebenlegen, damit sich die Größe des Tiers bestimmen lässt. „Wir erhoffen uns Unterstützung aus der Öffentlichkeit“, betonte Rösner. „Wir sind ziemlich gespannt, ob jetzt noch mehr Seepferdchen gesehen werden.“ (dpa/nid)