Hashimoto ThyreoiditisHashimoto-Diät: Abnehmen trotz Schilddrüsenunterfunktion

Hashimoto ist eine von vielen Autoimmunerkrankungen. Das bedeutet, dass das Immunsystem körpereigene, gesunde Zellen als Feind erkennt, angreift und massiv beschädigt. Im Lauf der Autoimmunreaktion nimmt die Schilddrüse beträchtlichen Schaden, wird teilweise zerstört und kann nur noch unzureichend ihre Aufgaben erfüllen. Die Folge ist eine chronische Schilddrüsenunterfunktion. Diese ist nicht akut lebensgefährlich, aber sie schränkt die Lebensqualität der Betroffenen drastisch ein. Wir verraten Ihnen, wie Sie trotz Ihrer Krankheit schlank und fit werden und sich in Ihrem Körper wohlfühlen.
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Hashimoto: Vielzahl an Symptomen

Hashimoto ist nicht selten und betrifft ca. zwei Prozent der Bevölkerung. Frauen sind davon etwa zehnmal häufiger betroffen als Männer, ohne dass die Ursache dafür bekannt ist. Da die Schilddrüse über die Schilddrüsenhormone maßgeblich an unserem gesamten Stoffwechsel beteiligt ist, zeigt sich die Erkrankung durch eine Vielzahl an Symptomen, was die Diagnose erschwert. Die Patienten leiden häufig an Haarausfall, Müdigkeit, Gewichtszunahme, Gelenkschmerzen bis hin zu Depressionen und ungewollter Kinderlosigkeit, da bei Frauen oftmals die Regel ausbleibt. Um die Krankheit in den Griff zu bekommen, muss an vielen Stellschrauben gedreht werden. Hashimoto gilt zwar als unheilbar, doch als gut behandelbar.
Vanessa Blumhagen leidet an Hashimoto
Auch Redakteurin und Moderatorin Vanessa Blumhagen hat einen langen Leidensweg hinter sich, weil niemand die Ursache erkannte: die Autoimmunerkrankung Hashimoto Thyreoiditis. In ihrem Buch „Mein Leben mit Hashimoto: Jeden Tag wurde ich dicker und müder. Die Hashimoto-Diät“ erklärt Vanessa Blumhagen, wie sie selbst mit der Diagnose Hashimoto umgegangen ist und was ihr bei der Therapie geholfen hat. Durch den Austausch mit ausgewählten Medizinern, ihre Recherche in unzähligen Internetforen und schließlich durch ihre eigenen Erfahrungen hat sie den Umgang mit der Krankheit gelernt.
Was bei Hashimoto helfen kann
Ein Mix aus gesunder Ernährung, mäßiger Bewegung, sinnvoll eingesetzten Medikamenten und der Anpassung gewisser Gewohnheiten kann helfen - trotz der Unterfunktion der Schilddrüse - abzunehmen. Denn durch die sogenannte Hypothyreose wird weniger Energie verbraucht. Kohlenhydrate und Fette werden bevorzugt als Depotfett im Körper gespeichert, sodass die Patienten zunehmen, obwohl sie nicht mehr oder anders essen als zuvor.
Die Nebennieren in Balance halten
Die Nebennieren sitzen auf den Nieren und produzieren verschiedene Hormone. In der Nebennierenrinde wird beispielsweise Cortisol gebildet, im Nebennierenmark Adrenalin und Noradrenalin. Dauerstress, falsche Ernährung, Reizüberflutung und Krankheiten können dazu führen, dass die Nebennieren aus dem Gleichgewicht geraten. Dies zeigt sich in einer ganzen Reihe von Symptomen: Müdigkeit, Schlafstörungen, Verstimmung, Gewichtszunahmen, Infektanfälligkeit, Schwindel, trockener Haut, Haarausfall und vielem mehr. Durch die stetige Belastung kommt es zunächst zur Überfunktion, anschließend zur Ermüdung der Nebennieren. Dadurch verstärken sich die oben genannten Symptome.
Die folgenden Tipps können dabei helfen, die Nebennieren wieder in Balance zu bekommen:

Stress reduzieren
Versuchen Sie, Ihren Stresspegel herunterzufahren. Enttarnen Sie die Dinge, die Ihnen Kraft und Energie rauben und versuchen Sie, diese auszumerzen oder zumindest zu reduzieren. Gönnen Sie sich mehr Auszeiten, die Sie mit genau den Dingen oder Menschen verbringen, die Ihnen gut tun. Haben Sie schon mal Yoga, Autogenes Training oder eine Meditationstechnik ausprobiert? Auch ein Waldspaziergang wirkt sich günstig aus, denn regelmäßige Bewegung an der frischen Luft senkt das Stresslevel (Cortisol) nachweislich. Natur in Kombination mit den in der Waldluft enthaltenen Terpenen aus den Nadelbäumen wirken sich psychisch und körperlich ausgleichend und revitalisierend aus.
Genussmittel möglichst vermeiden
Der Verzicht auf Genussmittel, wie Alkohol, Tabak sowie Koffein wirkt sich erfahrungsgemäß ebenso positiv im Hinblick auf den Therapieerfolg aus. Insbesondere Alkohol kann auf Hormonebene eingreifen und den Effekt von unerwünschten, hormonwirksamen Stoffen stark erhöhen.
Blutzuckerspiegel konstant halten
Achten Sie in erster Linie auf einen konstanten Blutzuckerspiegel. Lassen Sie die Finger von Lebensmitteln, die den Blutzuckerspiegel nach oben treiben und die Insulinausschüttung ankurbeln. Dazu zählen Zucker, Softdrinks wie Cola, aber auch Fruchtsäfte, Schokolade, Weißmehlprodukte, Chips und stärkehaltige Lebensmittel wie Reis und Nudeln. Auch Obst sollte nur in Maßen verzehrt werden. Setzen Sie stattdessen auf Eiweiß und gesunde Fette. Versuchen Sie regelmäßig und möglichst zur gleichen Zeit zu essen, denn auch das hält den Blutzuckerspiegel konstant.

Trinken Sie genug
Nehmen Sie mindestens zwei Liter Flüssigkeit zu sich: Wasser, ungezuckerter Tee, vor allem Kräutertee (Fenchel, Kamille, Löwenzahn, Schafgarbe, Salbei) und in Maßen Kaffee sind erlaubt. Vanessa Blumhagens Tipp: Gerade, wenn es beim Abnehmen mal nicht weiter nach unten geht mit dem Gewicht, kann ein Mehr an Flüssigkeit auch den gewünschten Ausschlag geben.
Gute und schlechte Lebensmittel bei Hashimoto
Es gibt Gemüsesorten, die einen negativen Einfluss auf die Schilddrüse haben, und zwar meist, wenn sie roh gegessen werden. Doch auch in gekochter Form sollte man es mit dem Konsum nicht übertreiben. Denn vor allem Kohlsorten enthalten Enzyme, die die Bildung von Kröpfen unterstützen und die Schilddrüse in ihrer Arbeit behindern. Das führt zu einer Verstärkung der Unterfunktion und macht die Einstellung der richtigen Dosierung nicht unbedingt einfacher.
Auf diese Lebensmittel setzen:
Natürliche Lebensmittel/Rohkost – Obst, Gemüse, Nüsse (keine Cashewnüsse und Erdnüsse)
Qualitative Öle (Leinöl, Olivenöl, Kokosöl)
Kräuter und Gewürze
In Maßen Vollkornprodukte, Müsli ohne Zucker, Pellkartoffeln
Fisch (Forelle, Hering, Karpfen, Lachs, Scholle, Thunfisch etc.)
Eier, Milch bis 3,5 % Fett, Quark bis 20 % Fett, Käse bis 45 % Fett
Mageren Aufschnitt (Kochschinken, Putenbrust, Rinderfilet, Kassler etc.)
Buch-Tipps zum Thema Ernährung bei Hashimoto
„Das Hashimoto-Programm: Gesund in 90 Tagen“* von Isabella Wentz

Nährstoffe können helfen
Ebenso wichtig wie die gesunde Hashimoto-Ernährung ist eine zusätzliche Ergänzung mit Nährstoffen, die sich bewährt haben und die Schilddrüse bei der Regeneration unterstützen.
Bei einer bestehenden Hashimoto-Erkrankung ist es nicht ratsam, einfach mit der Einnahme von Nährstoffpräparaten zu beginnen. Die beste Herangehensweise ist es mit einem Arzt oder Heilpraktiker abzusprechen, der sich in der Nährstofftherapie bei Hashimoto auskennt. Im Idealfall wird ein sogenanntes Nährstoff-Screening (Nährstoffmangel-Test) durchgeführt.
Schlafen Sie gut
Gehen Sie möglichst immer zur gleichen Zeit ins Bett. Schlafen Sie sieben bis neun Stunden pro Nacht. Schalten Sie nachts alle elektronischen Geräte wie Handy, Laptop und Co. aus. Helfen Sie Ihrem Körper mit einer kühlen Umgebungstemperatur von 17-19°C in seine Ruhephase zu finden, die er unbedingt braucht. Zudem ist es wichtig, passende Lichtverhältnisse im Schlafzimmer zu schaffen. Dunkelheit signalisiert dem Körper, dass es Zeit ist einzuschlafen. Er produziert das Hormon Melatonin und Sie werden müde. Auch die Nachttischlampe sollte ein warmes und gedämpftes Licht ausstrahlen, falls Sie vorm Einschlafen noch etwas lesen möchten.
Entgiften Sie Ihren Körper
Je weniger Gifte der Körper aufnimmt, desto leichter fällt auch das Abnehmen, lautet eine von Vanessa Blumhagens Thesen. Denn wenn der Körper die Gifte nicht verdünnen muss, muss er auch kein Fett und Wasser speichern. Im Bindegewebe lagern sich nämlich immer auch Gifte beziehungsweise Stoffwechselprodukte ein. Wenn Sie abnehmen, werden diese freigesetzt, wodurch die Entgiftungsorgane des Körpers überfordert sind und es uns schlecht geht. Fluorid aus Zahnpasta kann sich in der Schilddrüse anreichern und auf Deo mit Aluminiumchlorid sollten Sie ebenfalls verzichten.
Bewegen Sie sich
Sport ist das beste Mittel, um Stress abzubauen. Suchen Sie die Sportart, die zu Ihnen passt und betreiben Sie sie in dem Maß, das Ihnen gut tut. Abgesehen davon sollten Sie Bewegung in Ihren Alltag einbauen. Treppen laufen, anstatt Aufzug zu fahren. Zu Fuß oder mit dem Rad Besorgungen in der Nähe machen, anstatt für ein paar hundert Meter ins Auto zu steigen. Denn zu viel sitzen macht nicht nur dick, sondern blockiert auf Dauer auch die Verdauung, den Blutfluss im Körper und schädigt das Herz.
Pflegen Sie Ihre Sozialkontakte
Menschen, die an Hashimoto erkrankt sind, fühlen sich schnell gestresst oder überfordert und reagieren sensibel oder empfindlich. Ganz alltägliche Abläufe werden als anstrengend empfunden. Häufig versuchen Betroffene mit aller Kraft, den Alltag aufrecht zu erhalten. Die Art der Abkapselung kann dann zu einem echten Problem werden, denn gepaart mit Unverständnis gehen Beziehungen oder Freundschaften zu Bruch. Einsamkeit, Panikattacken und Depression können auftreten. Versuchen Sie Ihren Freunden und Ihrer Familie zu erklären, dass Sie krank sind und es Ihnen oft nicht gut geht. Menschen, denen Sie wichtig sind, werden Verständnis dafür haben und versuchen Sie zu unterstützen, so gut sie eben können.
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