Neue VerordnungEin Prosit der Ehrlichkeit: Kalorien ab Dezember auf Wein- und Sektflaschen

celebrating the christmas at home
Wie viele Kalorien hat eigentlich unser Lieblingssekt? Das soll demnächst auf Sekt- und auch auf Weinflaschen angegeben werden.
franckreporter, iStockphoto

Das wird dem einen oder anderen sauer aufstoßen!
Bisher waren auf alkoholischen Getränken mit mehr als 1,2 Volumenprozent keine Nährstoff- und Kalorienangaben zu finden - im Gegensatz zu allen anderen verpackten Lebensmitteln. Das hat ab Dezember ein Ende – zumindest zum Teil. Denn dann müssen auf Sekt- und Weinflaschen alle Zutaten gelistet werden. Doch was bedeutet das für die Verbraucher?
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Wein, Schaum- und Obstweine erhalten Nährstofftabellen

Tatsächlich beinhaltete die EU-Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV) bisher keine Regelung für Inhaltsstoffe in Spirituosen – außer für Bier. Wie die Verbraucherzentrale auf ihrer Webseite schreibt, seien weder Zutatenverzeichnis noch eine Nährwertkennzeichnung verpflichtend. Nur eine Ausnahme gibt es: „In jedem Fall müssen jedoch bei alkoholischen Getränken Allergene gekennzeichnet werden, wie Milch oder glutenhaltige Getreide“, so die Verbraucherzentrale.

Ab dem achten Dezember wird die Zutatenliste jedoch deutlich länger sein. Denn dann müssen zumindest die Hersteller von Wein, Schaum- und Obstweinen alle Inhaltsstoffe und Kalorienangaben auf die Flaschen drucken oder als E-Liste über einen QR-Code zur Verfügung stellen. Das legt nun eine neue Verordnung der EU-Kommission fest.

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Heißt: Alle Weinerzeugnisse, die nach dem achten Dezember hergestellt werden, tragen besagte Nährstofftabelle. Alkoholfreie Weine bekommen zudem ein Mindesthaltbarkeitsdatum.

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Allerdings weist die EU-Kommission darauf hin, dass nicht jeder Wein von der neuen Regelung betroffen ist. Hier werde nämlich nicht nur die Gärung per se berücksichtigt, sondern auch das Verfahren. Schaumweine, wie zum Beispiel Sekt, müssen erst gekennzeichnet werden, wenn sie eine zweite Gärung durchlaufen haben.

Im Video: Haben Sie Ihren Alkoholkonsum im Griff?

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Was heißt das für den Verbraucher?

Doch was hat der Verbraucher davon?

„Diese Angaben erhöhen die Transparenz und ermöglichen es den Verbrauchern, eine informierte Kaufentscheidung zu treffen“, erklärt ein Sprecher des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft dem MDR. Außerdem hoffen Experten, dass dadurch der Alkoholkonsum der Deutschen etwas zurückgeht, heißt es weiter.

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Eine Frage bleibt jedoch offen: Was kostet der Spaß? Denn wie Martin Junge von der Sächsischen Staatsweingut GmbH dem MDR erzählt, fallen bei ihnen „für die Überarbeitung und Anpassung der Etiketten“ etwa 10.000 Euro mehr pro Jahr an. Ob diese Tausende Euro mehr, die vermutlich nicht nur beim Sächsischen Staatsweingut anfallen, auch der Verbraucher spüren wird, ist noch unklar. (jbü)