Sperre nach Tierquälerei läuft ab
Skandal-Reiterin schlug Pferd 24 Mal – jetzt darf sie zurück in den Sattel

SIE hat ihre Sperre abgesessen!
Kurz vor den Olympischen Spielen 2024 tauchte ein Video auf, in dem die Dressurreiterin Charlotte Dujardin ein Pferd mit einer Peitsche brutal schlägt. Nun läuft die daraus resultierende Sperre aus. Kehrt die Skandal-Reiterin wirklich zurück? Isabell Werth will ihr eine zweite Chance geben.
Tierquälerei-Skandal erschüttert die Pferdesport-Welt
Seit dem Tierquälerei-Skandal, der kurz vor den Olympischen Spielen die Pferdesport-Welt erschüttert hatte, ist Charlotte Dujardin abgetaucht. Das könnte sich nun ändern. Am Mittwoch (23. Juli) läuft ihre einjährige Sperre ab. Heißt: Die Britin dürfte wieder bei Turnieren antreten.
Aber will sie das auch? Wagt sie sich nach Ablauf ihrer Sperre wegen eines Peitschen-Videos wirklich zurück in die Öffentlichkeit? Auch der britische Reitsport-Verband hat keine Antwort. „Wir wissen es nicht. Wir haben keinen Kontakt zu ihr”, sagte eine Sprecherin der British Equestrian Federation auf die Frage, ob die dreimalige Dressur-Olympiasiegerin Charlotte Dujardin tatsächlich zurückkehren wird.
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24 Schläge in einer Minute! Reit-Star Charlotte Dujardin quält Pferd
Wackelige Bilder hatten die Tierquälerei an die Öffentlichkeit gebracht. Auf dem inzwischen rund fünf Jahre alten Video war zu sehen, wie Dujardin ein Pferd bei einem Training mehr als 24 Mal innerhalb einer Minute mit einer langen Peitsche schlug. Ein Anwalt aus den Niederlanden hatte den Vorfall im Auftrag einer unbekannten Klientin publik gemacht.
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Dujardin selbst hatte zugegeben, dass sie die Person auf dem verstörenden Video und ihr Verhalten unangemessen gewesen sei. In einer Mitteilung zu der einjährigen Sperre, die ab dem 23. Juli 2024 galt, sagte die Reiterin: „Dies war zweifellos eine der dunkelsten und schwierigsten Zeiten meines Lebens.”
Dujardins Entdecker, Förderer und Trainer Carl Hester sagte: „Das Video war ein großer Schock für mich.” So ging es auch den deutschen Dressurstars wie Isabell Werth, die bei den Olympischen Spielen sagte: „Es macht mich wahnsinnig traurig. Es ist so sinnlos und etwas, was ich überhaupt nicht erwartet habe oder in irgendeiner Form verstehen kann.” Dujardins Strafe bezeichnet sie daher als „richtig und gut”.
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Isabell Werth will Charlotte Dujardin eine zweite Chance geben
Gleichwohl plädiert Werth dafür, dass die britische Reiterin bei einem Comeback unvoreingenommen bewertet werde: „Warum soll es denn einem Sportler anders gehen als jedem anderen Menschen, der sich nach einem schweren Fehler auch wieder ins normale Leben einfügt? Dafür haben wir ja auch ein Sanktionssystem, dem jeder unterliegt - und danach ist es auch gut.”
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Laut Werth sei es wichtig, dass man die Tür wieder öffne und nicht noch monatelang darauf eingehe. „Das war ein schwarzer Tag, aber es wäre jetzt auch wirklich unfair, sie darauf zu reduzieren.“ Schließlich sei Dujardin „eine super Reiterin. Sie hat viele Pferde rausgebracht, und sie wird ja auch die nächsten rausbringen.“
Zwei Pferde sind nach dem Skandal übrigens verkauft worden, darunter Kismet. Die viermalige Olympiasiegerin Jessica von Bredow-Werndl nahm die Nachwuchshoffnung unter ihre Fittiche.
Isabell Werth glaubt an Dujardin-Rückkehr
Trotz allem ist sich Werth sicher, dass Dujardin „sicherlich irgendwann” in den Turniersport zurückkehren wird. Bei der EM in Frankreich Ende August wird die Britin auf jeden Fall nicht reiten, so viel ist klar. Durch die Sperre fehlen ihr die notwendigen Qualifikationen.
Möglich sei ein Einsatz bei den britischen Meisterschaften im September, verriet die Sprecherin des britischen Verbandes. Ob es tatsächlich ein Comeback geben wird, wird die Zukunft zeigen. Dujardin selbst hat sich noch nicht geäußert. (pol/dpa)