„Diese ganzen Moralapostel gehen mir so auf den Sack”

Kroos-Brüder regen sich über Rüdiger-Kritiker auf

Toni und Felix Kroos
Toni und Felix Kroos schießen gegen Rüdiger-Kritiker (Archivbild)
Instagram

„Nicht so tun, als wenn er irgendjemanden umgebracht hat!”
Mit dem Ausraster von DFB-Star Antonio Rüdiger (32) am Samstagabend (26. April) im spanischen Pokalfinale zwischen Barca und Real Madrid (3:2) hat Fußball-Deutschland DAS Aufreger-Thema der Woche. Viele Kritiker fordern seinen Rausschmiss aus der Nationalmannschaft. Davon will der DFB aber nichts wissen. Zu Recht, finden Toni (35) und Felix (34) Kroos, die jetzt gegen alle „Moralapostel” schießen und Rüdiger zur Seite springen.

„Wenn wir nur Chorknaben in der Nationalmannschaft haben wollen, viel Spaß!”

„Das er nen großen Fehler gemacht hat und deutlich übertrieben hat beim Pokalfinale in Spanien steht ja außer Frage. Wissen alle, weiß er selbst. Und schönreden will ich die Aktion(en) auf keinen Fall. Aber diese ganzen Moralapostel, die jetzt den Rauswurf aus der Nationalmannschaft und sonstige wilde Strafen fordern, gehen mir so auf den Sack! Lasst doch (junge) Menschen Fehler machen und daraus lernen. Keiner von uns hat eine weiße Weste! Keiner! [sic!]”, lässt Felix Kroos seiner Wut in seiner Insta-Story freien Lauf.

Lese-Tipp: „Bestie” Antonio Rüdiger rastet bei Final-Pleite komplett aus – und sieht Rot!

Weiter schreibt er: „Wenn wir nur Chorknaben in der Nationalmannschaft haben wollen, viel Spaß! Dann können wir ihr uns wieder darauf konzentrieren, uns über den sportlichen Misserfolg zu beschweren, weil die Typen fehlen. [sic!]”

Kroos mit Seitenhieb auf Basler und Co.

Bereits am Vortag hatte Toni Kroos, lange Jahre Teamkollege von Rüdiger bei Real sowie in der Nationalelf, Rüdiger in Schutz genommen, wenngleich ohne sein Verhalten zu beschönigen. Am Rande der Icon League sagte er: „Der kriegt seine Strafe, die wird gerechtfertigt sein. Aber wir müssen trotzdem nicht so tun, als wenn er irgendjemanden umgebracht hat”, sagte Kroos: „Da muss man immer ein bisschen aufpassen, dass man nicht immer direkt mit dem Strom schwimmt.”

Lese-Tipp: Die berühmtesten Rauswürfe aus dem DFB-Team

Kroos habe nach dem Spiel auch Kontakt mit Rüdiger gehabt. „Dass das ein großer Fehler war, ich glaube, die Bilder sprechen für sich selbst. Das weiß er auch, dessen ist er sich bewusst.”

Rüdiger beschimpfte kurz vor dem Ende der Verlängerung den Schiedsrichter übel beschimpft und ihn mit einem Gegenstand beworfen. Der einige Minuten zuvor bereits ausgewechselte Abwehrspieler sah dafür die Rote Karte und entschuldigte sich am nächsten Tag.

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

DFB verzichtet auf Strafe gegen Rüdiger

Ex-Nationalspieler wie Lothar Matthäus, Dietmar Hamann und Mario Basler hatten Rüdiger deutlich kritisiert. Vor allem Basler forderte den DFB auf, Rüdiger nach der Aktion, mit der er nicht zum ersten Mal übers Ziel hinaus schoss, rauszuschmeißen.

Gegen Letzteren zielt offenbar auch Toni Kroos’ Kroos Kritik an der eifrigen Verurteilungs-Wut einiger Ex-Profis: „Wer da alles wieder aus dem Busch gesprungen kommt - und irgendwie Ausschluss aus der Nationalmannschaft fordert und so weiter. Vor allem sind das teilweise Leute, ich sage mal so, die hätten wahrscheinlich auch ab und zu gesperrt gehört damals.”

Der DFB hat mittlerweile reagiert und verzichtet auf Sanktionen gegen Rüdiger. Und somit können jetzt alle wieder runterfahren und sowohl den Fußballgott als auch Rüdiger – trotz allem – einen guten Mann sein lassen! (mli mit dpa)