Schiedsrichter beleidigt und beworfen

DFB bricht Schweigen! Keine Sanktion für Rüdiger nach Mega-Ausraster

Darauf hat ganz Deutschland gewartet!
Der Ausraster von Antonio Rüdiger spaltet die Fußball-Welt. Zahlreiche ehemalige Fußball-Profis, Experten und Fans fordern lautstark drastische Konsequenzen, bis hin zu einem Rauswurf aus dem Nationalteam. Nun hat der DFB sein Schweigen gebrochen und sich zu dem Fall geäußert.

DFB hält zu Antonio Rüdiger - doch er muss sich „ändern”

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat Antonio Rüdiger nach dessen Ausraster im spanischen Pokalfinale scharf gerügt, wird den Nationalspieler aber nicht sanktionieren. Das teilt Sportdirektor Rudi Völler am Montag dem sid mit. „Toni ist ein klasse Spieler – aber Klasse muss er als Nationalspieler auch bei seinem Verhalten zeigen. Er fordert zu Recht Respekt für sich ein, diesen Respekt muss er ohne Ausnahme auch anderen entgegenbringen“, sagt Völler.

Lese-Tipp: Mario Basler rechnet mit Antonio Rüdiger ab: „Die müssen den rausschmeißen”

Rüdiger sei „ein herausragender Fußballer und ein sehr emotionaler Typ, ein Kämpfer auf dem Platz”. Das solle er auch bleiben. „Aber in diesem Fall haben er und einige Mannschaftskollegen sich von der schon vor dem Spiel extrem aufgeheizten Stimmung, die rund um den Verein unerklärlicherweise schon häufig herrschte, zu sehr anstecken lassen. Das geht nicht. Schon gar nicht als deutscher Nationalspieler.”

Rüdiger müsse sich diesbezüglich „ändern“ – und das wisse er auch selbst. „Toni hat sich gestern bei Julian und mir gemeldet und wir haben länger über die Situation gesprochen. Mit ihm direkt, aber auch intern mit Bernd Neuendorf und Andreas Rettig.“

Video-Tipp: Basler fordert: Antonio Rüdiger muss raus aus dem DFB-Team!

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Mario Basler fordert Rausschmiss aus Nationalmannschaft

Bei der Niederlage mit Real Madrid gegen den FC Barcelona (2:3 n.V.) hatte Rüdiger von der Ersatzbank aus eine Rolle Tape-Verband in Richtung des Schiedsrichters geworfen, sah dafür die Rote Karte und beleidigte den Unparteiischen danach deutlich hörbar auf Deutsch. Mehrere Mitspieler und Real-Vertreter konnten den Innenverteidiger nur mit Mühe zurückhalten.

Wenige Stunden danach hatte sich Rüdiger einsichtig gezeigt. Es gebe „definitiv keine Entschuldigung“ für sein Verhalten. „Das tut mir sehr leid“, schrieb er in den Sozialen Medien. Dennoch wurden Rufe nach einer Suspendierung aus der Nationalmannschaft laut, unter anderem von Ex-Bundesliga-Star und TV-Experte Mario Basler, der im RTL-Interview hart mit dem 32-Jährigen ins Gericht geht: „Ich glaube, damit hat er sich komplett ins Aus geschossen. Er übertreibt, ist völlig ausgerastet.“ Basler fordert, den deutschen Nationalspieler aus dem DFB-Team zu verbannen. „Für mich ist er nicht mehr tragbar und auch nicht mehr tragbar für die Nationalmannschaft.“

Ein ähnliches Knall-Urteil fällen Let’s-Dance-Juror Joachim Llambi und Lothar Matthäus. „Er war von Sinnen, er war nicht mehr unter Kontrolle”, sagt der Rekordnationalspieler und TV-Experte in der Sendung Sky90: „Er ist Nationalspieler, er sollte Vorbild sein. Gestern hat er das alles vergessen.”

Felix Kroos stellt sich schützend vor Antonio Rüdiger

Auch für RTL-Experte Felix Kroos steht außer Frage, dass Rüdiger einen „großen Fehler” gemacht und „deutlich übertrieben” hat, wie er auf Instagram klarstellt. Gleichwohl stärkt er dem Real-Verteidiger den Rücken, ohne dessen Aktionen schönreden zu wollen. „Diese ganzen Moralapostel, die jetzt den Rauswurf aus der Nationalmannschaft und sonstige wilde Strafen fordern, gehen mir so auf den Sack. Lasst doch (junge) Menschen Fehler machen machen und daraus lernen”, erklärt der Bruder von Toni Kroos weiter. „Keiner von uns hat eine weiße Weste. Keiner!”

Nun steht fest: Der DFB hält an Rüdiger fest. In Spanien droht Rüdiger derweil eine drastische Bestrafung. Für das Werfen eines Gegenstandes auf den Schiedsrichter kann er gemäß Regelwerk für vier bis zwölf Spiele gesperrt werden. (pol/sid/lha)