Bundestagswahlkampf statt Profifußball!
Ex-Bundesliga-Manager geht in die Politik – Spitzenkandidatur für BSW!

Dribbelt er bald durch den Bundestag?
Der langjährige Bundesliga-Manager Oliver Ruhnert zieht sich vorerst aus dem Profifußball zurück. Stattdessen möchte der 53-Jährige die Politik aufmischen. Für das Bündnis Sahra Wagenknecht wird er jetzt sogar Spitzenkandidat.
Oliver Ruhnert wird Berliner BSW-Spitzenkandidat für Bundestagswahl
Aus der Bundesliga in die Politik. Oliver Ruhnert will bei der Bundestagsneuwahl für das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) kandidieren. Der Berliner Landesverband des BSW hat den 53-Jährigen am Dienstagnachmittag als Spitzenkandidaten vorgestellt.
Für sein großes Ziel lässt der langjährige Bundesliga-Manager auch seine Aufgaben bei Fußball-Bundesligist Union Berlin ab Januar 2025 ruhen. Wie der Verein mitteilt, habe der Chefscout der Köpenicker das Präsidium des Clubs darüber informiert, „dass er bei der kommenden Bundestagswahl als Spitzenkandidat auf der Berliner Landesliste seiner Partei kandidiert”.
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Ab Januar werde sich der Manager daher „vollumfänglich den Wahlkampfaktivitäten für die voraussichtlich am 23. Februar 2025 stattfindende Bundestagswahl widmen”. Zuerst hatte die Berliner Zeitung berichtet.

Oliver Ruhnert lobt Sahra Wagenknecht
Ganz überraschend kommt die Entscheidung von Ruhnert allerdings nicht. „Wenn ich in den Bundestag gewählt werden möchte, muss ich dies 2025 angehen. Ich könnte mir gut vorstellen, diesen Schritt zu gehen“, sagte der 52-Jährige im August der Westfalenpost und führte aus: „Es wäre die letzte Möglichkeit dafür. Aus meiner Sicht bin ich danach zu alt.“
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Im Frühjahr war bekannt geworden, dass er dem BSW beigetreten ist. „Ich habe Hochachtung vor Wagenknecht. Hochachtung vor dem, was sie als Frau in diesem Business durchzieht, trotz der vielen Verbalattacken auf sie”, sagte Ruhnert weiter. Die Partei-Vorsitzende sei „hochintelligent”.
Vor seinem Wechsel zum BSW engagierte Ruhnert sich lange in der Lokalpolitik. Seine politische Karriere startete er 2007 bei den Linken, zwei Jahre nach seinem Austritt aus der SPD. Im Stadtrat Iserlohn (Nordrhein-Westfalen) fungierte er als Fraktionsvorsitzender.
Ruhnerts Zeit bei Union Berlin war äußerst erfolgreich
Auch aufgrund seiner politischen Ambitionen war Ruhnert im vergangenen Sommer von seinem Managerposten bei Union zurückgetreten, arbeitete seither als Chefscout. Ruhnert blickt auf sieben erfolgreiche Jahre in Köpenick mit Bundesligaaufstieg und dem Erreichen der Champions League zurück.
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BSW freut sich über „Topmann”
Mit dem Abschied von Union endet eine sehr erfolgreiche Zusammenarbeit. Mit den „Eisernen“ stieg er 2019 in die Bundesliga auf, erreichte dreimal den Europapokal, darunter einmal die Champions League.
Mit Ruhnert habe die Partei „einen Topmann gewonnen”, hatte BSW-Chefin Wagenknecht dem Nachrichtenmagazin Spiegel bereits im Mai gesagt: „Er weiß, wie man in die Bundesliga aufsteigt, sich dort durchsetzt und mit den großen, vermeintlich übermächtigen Gegnern anlegt.” Dass er sich auch in der Politik durchsetzen kann, wird er allerdings erst noch beweisen müssen. (pol, mit dpa/sid)