Online-Wahlhelfer für KommunalwahlenVon „Lokal-O-Mat“ bis „Wahl-Navi“

von Vanessa Brodka

Die Meisten kennen den „Wahl-O-Mat“ oder haben ihn auch schon ausprobiert bei Landtags- oder Bundestagswahlen. In NRW stehen am 14. September die Kommunalwahl an. Für alle Unentschlossenen gibt es ähnliche Tools aus Düsseldorf und Münster.

So funktioniert das „Wahl-Navi“ aus Münster

Am 14. September sind Kommunalwahlen. Einen besseren Überblick, soll das Wahl-Navi schaffen. Hinter dem stecken Politikwissenschaftler Norbert Kersting und Studenten der Uni Münster und Duisburg/Essen. Bei der Online-Wahlhilfe beantworten Nutzer 35 Thesen. Die unterscheiden sich für die verschiedenen Städte. Köln, Bielefeld, Paderborn, Münster, Duisburg, Essen, Oberhausen und Bochum machen mit. Es gibt fünf Antwortmöglichkeiten: Von keine bis volle Zustimmung. Und das ist auch wichtig, so der Professor: „Wir haben eine Fünferskala, die ist nicht so leicht auszutricksen von einzelnen Parteien, sondern die Parteien müssen Farbe bekennen. Das ist ganz wichtig.” User können auch Thesen überspringen oder mit einem Stern markieren, wenn ihnen das Thema besonders wichtig ist. Alle Parteien, die jeweils in der Kommune antreten, haben mitgemacht. Daniel Krismer arbeitet als studentische Hilfskraft in der Uni im Münsterland. Er erklärt, wie das Tool entstanden ist: „Wir haben die Parteien gefragt , dass sie sich selber einordnen sollen und uns Begründungen liefern sollen. Darüber gucken wir natürlich, weil wenn es was komplett different ist als das, was die Parteien normalerweise sagen, dann würden wir uns auch melden. Aber das ist bisher nicht vorgekommen.” Diese Antworten vergleicht das Programm mit denen der Nutzer. Das Ergebnis soll zeigen, welcher Oberbürgermeister-Kandidat am besten zu einem passt und welche Partei.

So funktioniert der Lokal-O-Mat aus Düsseldorf

Auch die NRW-Kulturministerin (CDU) befürwortet Online-Tools. Sie sagt aber auch: Es ist wichtig sich ein eigenes Bild zu machen, zum Beispiel durch Medien. Ina Brandes (CDU) hofft auch, dass die Assistenten die Wahlbeteiligung ankurbeln. Denn die lag bei den Kommunalwahlen vor fünf Jahren bei nicht mal 52%. Deshalb wirbt die CDU-Frau für den Lokal-O-Mat. Das ist sozusagen der kleine Bruder des schon bekannten Wahl-O-Mat und funktioniert ähnlich. Er hat 30 Thesen mit jeweils drei Antwortmöglichkeiten: „stimme zu“, „stimme nicht zu“ und „neutral“. Für Kommunen gibt es ihn dieses Jahr zum ersten Mal und für zehn Städte. Federführend ist Politikwissenschaftler Stefan Marschall. Der Professor der Uni Düsseldorf sieht aber auch noch Schwachstellen bei dem Programm, denn: „Es gibt vielleicht auch Themen, die für den Einzelnen sehr wichtig sind, aber doch nicht abgebildet werden. Und was wir natürlich auch nicht machen: Wir haben keine Persönlichkeiten oder Kandidaten, die eine Rolle spielen in diesem Tool.” Darüber hinaus gibt es noch viele weitere kostenlose Online-Assistenten. Wichtig bei allen: Die Inhalte werden stark runter gebrochen.