Beschauliche Gemeinde wird zum Tatort

Mutter (38) tot in 300-Seelen-Dorf Rietze gefunden

Die Bestürzung in der kleinen Gemeinde ist groß: Viele trauern um die verstorbene Mutter.
Die Bestürzung in der kleinen Gemeinde ist groß: Viele trauern um die verstorbene Mutter.
RTL
von Annika Redmer und Marian Rösner

Hier kennt jeder jeden!
Am Freitag (28. Februar) finden Zeugen eine schwer verletzte Frau in ihrem Wohnhaus bei Edemissen im Landkreis Peine. Der Notarzt kann nur noch den Tod der 38-Jährigen feststellen. Schnell ist klar: Die Mutter ist nicht eines natürlichen Todes gestorben. Über die Tat sprechen will im Ort kaum jemand.

Nachbarin bemerkt Notarzteinsatz im Dorf

„Sie war eine sehr nette, angenehme Nachbarin, die sehr zurückgezogen mit ihren Kindern hier gelebt hat” erklärt eine Anwohnerin im Gespräch mit RTL. Die Frau möchte anonym bleiben. Sie steht vor dem Wohnhaus, in dem sich schreckliches Ende Februar abgespielt haben muss. Gegen 9.30 Uhr werden die Rettungskräfte am 28. Februar alarmiert. Den Einsatz bekommt auch die Rietzenerin mit: Sie sieht, wie ein Auto mit überhöhter Geschwindigkeit durch die Dorfstraße rast, mit Blaulicht. „Da muss irgendwas passiert sein, wenn er so schnell vorbeigerast kommt”, erzählt die Anwohnerin im Gespräch mit RTL.

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Rechtsmediziner untersuchen den Tatort

Doch für die 38-jährige Mutter kommt jede Hilfe zu spät, sie ist tot. Forensiker und Rechtsmediziner untersuchen den Tatort, begeben sich auf Spurensuche, um herauszufinden, wie die Frau gestorben ist. „Nach dem Ergebnis der Obduktion ist nunmehr von einem Gewaltverbrechen auszugehen”, erklärt Christina Wotschke von der Staatsanwaltschaft Hildesheim in einem Gespräch mit RTL. Wie waren die Umstände? Das ermittelt nun die Polizei und Staatsanwaltschaft, doch eines steht fest: „Die Geschädigte befand sich allein im Haus”, informiert Wotschke.

Wer war diese Frau? Wie die Anwohnerin erzählt, sei sie sehr zurückhaltend gewesen. „Sie hatte einen Partner, der mit im Haus gelebt hat”, erzählt die Anwohnerin. Nach ihren Informationen habe sie drei Kinder von zwei unterschiedlichen Männern, das älteste Kind sei im Teenageralter, erzählt die Frau weiter. Gearbeitet habe sie in Braunschweig, sei aber viel im Homeoffice geblieben, außerdem habe sie einen Hund.

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Anwohner: „Jeder kennt hier jeden”

Die Polizei sperrt den Tatort in Rietze mit Flatterband ab.
Die Polizei sperrt den Tatort in Rietze mit Flatterband ab.
RTL

„Das Dorf ist eine eingeschworene Gemeinschaft”, erzählt ein Mann aus einem Nachbarort in einem Gespräch mit RTL. Auch er möchte anonym bleiben. Zu groß ist die Angst, etwas falsches zu sagen, denn in Rietze wohnen nur knapp 300 Einwohner. „Jeder kennt hier jeden, hier ist niemand anonym”, beschreibt der Mann. Das Dorf halte zusammen, erklärt er weiter, als er zusammen mit der Frau vor dem Wohnhaus der Getöteten steht, vor dem Blumen und Kerzen liegen.

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