Jetzt spricht der Vater, der Frau und Tochter verlor

Hafsa (2) starb beim Anschlag in München - das Foto ihres Kinderwagens ging um die Welt

Der Attentäter fuhr mit seinem Wagen in eine Menschenmenge
Der Attentäter fuhr mit seinem Wagen in eine Menschenmenge. Amel und ihre Tochter Hafsa waren am Ende des Zuges.
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Sie bitten, die Verstorbenen nicht zu instrumentalisieren.
Amel heißt die Mutter (37), Hafsa die Tochter, die zwei Tage nach der Auto-Attacke in München sterben. Der trauernde Vater und Ehemann verkündet noch am selben Samstagabend (15. Februar) in der Süddeutschen Zeitung eine bewegende Botschaft.

Mutter und Tochter sterben zwei Tage nach dem Anschlag

Samstagabend (15. Februar) wird die traurige Wahrheit öffentlich: Hafsa und auch ihre Mama Amel haben den Anschlag nicht überlebt. Am selben Tag meldet sich ihre Familie bei der Süddeutschen Zeitung. Amels Ehemann (38) hat eine Erklärung vorbereitet: „Wir bedanken uns bei den Hilfskräften, bei den Pflegekräften, Ärztinnen für die gute Unterstützung, Begleitung und für den emotionalen Beistand“, heißt es darin. Ihnen sei es außerdem wichtig, dass die Welt die Namen ihrer getöteten Angehörigen erfahre.

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Amel ist demnach in Algerien geboren und mit vier Jahren nach Deutschland gekommen. Sie arbeitete als Ingenieurin für die Stadt München, studierte zuvor Umweltschutz. Vor ihrem Tod war sie Sachgebietsleiterin der Münchner Stadtentwässerung, schreibt die SZ. Ehemann und Freunden ist es wichtig, dass ihre Geschichte nicht genutzt werde, „um Hass zu schüren“. „Amel war ein Mensch, der sich für Gerechtigkeit eingesetzt hat. War aktiv für Solidarität, Gleichheit und setzte sich für Arbeitnehmer*innenrechte ein und gegen Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung. Ihr war es sehr wichtig, ihrer Tochter diese Werte mitzugeben“, heißt es in dem Statement.

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„Die haben gute Arbeit geleistet“

Der Ehemann der Getöteten möchte nicht, dass sein Name veröffentlicht wird. Der SZ sei er bekannt. In den letzten Tagen wird der 38-Jährige von Freunden und Arbeitskollegen seiner Frau aufgefangen. Auch Spezialisten eines Kriseninterventionsteams hätten sich um ihn gekümmert: „Die haben gute Arbeit geleistet“, gibt er an und bedankt sich ausdrücklich bei Polizei und allen Einsatzkräften. Er sagt abschließend, der schwarze Kinderwagen, der auf vielen Fotos zu sehen ist, sei der seiner Tochter Hafsa gewesen. (xes)