„Es ist ein Alptraum”
Kleine Hailey (5) kämpft gegen Leukämie - Großeltern sammeln Spenden für die Familie
„Gefühlt steht unsere Welt seit der Diagnose still.”
Andere Kinder gehen in den Kindergarten, treffen sich mit Freunden oder spielen draußen. Doch all das kann die Fünfjährige nicht machen, zu groß ist die Infektionsgefahr. Denn Hailey ist schwer krank, sie hat Leukämie - und das haben die Ärzte nur durch Zufall herausgefunden.
Durch die Schmerzen beim Laufen wird Hailey Blut abgenommen
Mitte September bekommt das kleine Mädchen plötzlich Fußschmerzen. Ihre Eltern denken, dass es Wachstumsschmerzen sein könnten. Doch es wird immer schlimmer - die Familie aus Niedersachsen fährt ins Krankenhaus. Es könnte sich um einen entzündeten Mückenstich handeln, Hailey bekommt Antibiotika, außerdem wird ihr Blut abgenommen. Dem Mädchen geht es besser, doch dann ruft das Krankenhaus an: Hailey soll zum Blutabnehmen nochmal hin - und zwar in die Onkologie. In der Mittagspause bekommt Haileys Mutter Laura Werkner dann einen Anruf der Ärztin. „In mir brach eine Welt zusammen, ab dem Zeitpunkt war für mich klar, dass sie Krebs hat”, so die 26-Jährige gegenüber RTL.
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Hailey wird in der Uniklinik in Oldenburg stationär aufgenommen. Ihr soll Knochenmark zur weiteren Untersuchung entnommen werden. „Hailey hatte so schlimme Angst, hat sich mit Armen und Beinen gewehrt und dabei so doll geweint, dass die Ärzte ihr sofort das Narkosemittel gaben”, erinnert sich die Mutter. Während der Untersuchung sitzen die Eltern zusammen vor dem Behandlungszimmer, warten, halten sich gegenseitig die Hände, weinen zusammen, hoffen, doch dann kommt die Schocknachricht: Ihr Kind hat Krebs, ALL, also akute lymphatische Leukämie, so ein Arzt zu dem Ehepaar. Und die Fußschmerzen haben damit nichts zu tun, aber dadurch können die Ärzte die Krankheit rechtzeitig feststellen.
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Hailey bekommt etwa ein halbes Jahr Chemotherapie
Seit der Diagnose ist nichts mehr so wie es war für die Familie aus Sande in Niedersachsen. Die kleine Hailey weiß nicht, was Krebs ist. „Wir haben ihr erklärt, dass ihre Zellen in ihrem Blut krank sind und sie deshalb ganz oft den Chemo-Kasper bekommt”, erklärt Laura Werkner. Im Krankenhaus geht es auch schon direkt los mit der Chemotherapie. Und für jede Behandlung oder Untersuchung bekommt Hailey eine Mutperle. Die letzte Perle ist eine türkisblaue Blume und die bedeutet, dass die Kinder wieder gesund sind - etwas, was sich die Eltern auch sehr für ihre Hailey wünschen.
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Strikte Ernährung, keimfreies Zuhause
Seit Anfang November ist die junge Familie wieder vereint in ihrem Zuhause in Sande. Ein kleiner Lichtblick für Hailey, denn ihr Leben ist sehr eingeschränkt. „Sie darf halt nicht mal auf den Spielplatz, da die Infektionsgefahr zu groß ist, sie zu schwach ist und eine Verletzung schlimmere Folgen hätte”, so die 26-Jährige. Eine belastende Situation für das Paar, denn neben der Arbeit und der Pflege ihrer Tochter müssen sie auch dafür sorgen, dass ihr Zuhause so gut wie keimfrei ist. „Wir als Eltern funktionieren eigentlich nur”, beschreibt die Mutter die Situation. Dazu kommt: Hailey darf keine Lebensmittel essen, die älter als 24 Stunden sind: „Sie darf viele Dinge nicht mehr essen, ihre Ernährung ist strikt keimfrei. Darf nicht mehr zu Familie und Freunden zu Besuch, darf nicht in den Kindergarten!”
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Eltern sind dankbar für jede Unterstützung
Diese Situation belastet die Familie sehr, auch finanziell - Rücklagen haben sie gerade für ihren Umzug von Bremen ins nördliche Niedersachsen verwendet. Deswegen starten die Großeltern von Hailey eine Spendenaktion auf gofundme. Mehr als 8.000 Euro sind bereits zusammengekommen (Stand 8. November). „Wir freuen uns über jegliche Unterstützung und sind einfach mehr als dankbar, dass wir nicht alleine da stehen”, so die Mutter von Hailey. Noch bis zum Frühjahr kommenden Jahres wird das kleine Mädchen Chemotherapien bekommen: „Aktuell sieht es ganz gut aus, die Therapie schlägt gut an und wir hoffen, dass sie im späten Frühling, spätestens im Sommer wieder ein halbwegs normales Leben führen darf.” Und dann auch hoffentlich bald die letzte Mutperle an ihre Ketten reihen kann - die türkisblaue Blume, die für die Genesung steht.
