Tonnen von grüner Wasserpest In diesem Badesee will keiner mehr baden!

Auf dem Werdersee läuft momentan kein geregelter Betrieb.
Auf dem Werdersee läuft momentan kein geregelter Betrieb.
RTL
von David Meyer-Wilmes und Lena Kruse

Sich hier abkühlen? Nein, danke!
Wie ein grüner Schleier legt sich die Alge namens Wasserpest über den Bremer Werdersee. Mittlerweile hat sie sich über den kompletten See ausgebreitet und für ein weitreichendes Badeverbot gesorgt. Über die Herkunft gibt es eine unglaubliche Theorie.

Hat hier etwa jemand sein Aquarium geleert?

Seit Monaten ist der Bremer See von der Wasserpest befallen. Erste Reinigungsversuche sind kläglich gescheitert. Wie die Algen in den Werdersee gekommen sind, kann sich in Bremen keiner erklären. Die Algenart kommt ursprünglich aus Nordamerika und tauchte dann auf einmal im Bremer Badesee auf.

Das kann sein, dass irgendjemand hier sein Aquarium reingekippt hat. Das ist nämlich eigentlich eine Pflanze, die kennen viele Aquarianer, weil die eben so anspruchslos ist“, erklärt Ramona Schlee von der Bremer Umweltbehörde im Gespräch mit RTL.

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Ungefähr 50 Tonnen Wasserpest wurden schon aus dem See gefischt. Damit ist es aber nicht getan, denn die Pflanze hat deutlich mehr von dem See befallen, als zuerst gedacht. Die Pflanze wächst besonders schnell und könnte andere Wasserpflanzen verdrängen.

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Gefährlich ist die Pflanze nicht

Auch wenn der Name Wasserpest nicht danach klingt, ist die Alge für Mensch und Tier grundsätzlich nicht gefährlich und auch die Wasserqualität leidet nicht darunter. Doch ein mögliches Risiko will die Umweltbehörde trotzdem nicht eingehen und erlaubt das Baden nur in einem Teil des Sees. „Was aber schon ein Thema ist, gerade im Badebereich ungeübte Schwimmer, Kinder, die sich vielleicht erschrecken, wenn sie merken, da ist was an meinem Fuß. Das ist einfach nicht schön. Es kann auch zu gefährlichen Situationen führen“, erklärt Ramona Schlee.

Die grünen Algen verhindern ein entspanntes Baden.
Die grünen Algen verhindern ein entspanntes Baden.
RTL

Dass in dem Werdersee jetzt pünktlich zu den Sommerferien kein Wassersport möglich ist, beschäftigt besonders den anliegenden Ruderverein, der sein geplantes Programm komplett streichen muss. „Diese Boote, die hier alle liegen, werden eigentlich ausschließlich auf dem Werdersee benutzt und das fällt jetzt alles flach. Es sind Sommerferien, wir hatten eigentlich ein Ferienprogramm angesetzt, das können wir nicht machen“, erzählt Günther Brandt im Gespräch mit RTL.

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Die Umweltbehörde will sich jetzt Tipps zur Bekämpfung der Wasserpest aus anderen Bundesländern holen, damit der Betrieb auf dem See bald wieder normal laufen kann.