Deutschlands oberster Bademeister schlägt Alarm
Die Hälfte unserer Viertklässler kann nicht sicher schwimmen!
Diese Zahl sollte uns zu denken geben!
Etwa die Hälfte aller Viertklässler kann laut Experten nicht sicher schwimmen. Darauf weist Deutschlands oberster Bademeister hin. Peter Harzheim, Präsident des Bundesverbands Deutscher Schwimmmeister, warnt in der Rheinischen Post vor weiteren Todesopfern durch Ertrinken in diesem Sommer.
Schwimmmeister-Chef mit „Sorgenfallten auf der Stirn”
„Mir treibt es die Sorgenfalten auf die Stirn, wenn jetzt viele an die Seen gehen, die nicht gut genug schwimmen können“, sagt Harzheim der Zeitung. „Vor allem an Badeseen und Flüssen ist die Gefahr größer, dass etwas passiert, wenn man kein guter Schwimmer ist.“
Die Zahl der Ertrunkenen hat sich in Deutschland in den vergangenen Jahren deutlich erhöht. Nach einer Statistik der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) stieg die Zahl der Badetoten von 299 im Jahr 2021 auf 411 im Jahr 2024.

Lese-Tipp: Plakat-Kampagne gegen sexuelle Übergriffe sorgt für Kritik
Ein Grund für tödliche Badeunfälle: „In der vierten Klasse kann heutzutage circa die Hälfte der Kinder nicht sicher oder gar nicht schwimmen“, erklärt Harzheim. Problematisch ist auch, dass es in Deutschland nicht genug Bademeister gibt. „Bundesweit fehlen mindestens 3000 Schwimmmeister”, so Harzheim. Er appelliert zudem an die Eltern: „Wichtig ist, dass Eltern mit ihren Kindern in die Bäder gehen und ihnen dort unter Aufsicht richtig schwimmen beibringen.“
Video-Tipp: „Tödlichstes Wochenende in diesem Jahr” – mindestens 15 Menschen sterben bei Badeunfällen
Eindringlicher Appell an Eltern
Sein Kollege Maximilian Faber vom Schwimmmeister-Landesverband Hessen pflichtet ihm bei. Man müsse nach dem erlernten Schwimmen eine gewisse Zeit „dranbleiben und immer wieder regelmäßig das Erlernte wiederholen“. Eltern, Großeltern oder andere Verwandte sollten deshalb immer wieder mit Kindern schwimmen gehen.
Lese-Tipp: Tödliches Drama in Frankfurter Freibad: Mädchen (9) stirbt im Brentanobad
Eric Voß, Leiter der Aus- und Fortbildung der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen sieht im Schwimmen auch eine Grundfähigkeit für das Leben: „Für mich selbst gehört Schwimmen neben Laufen und Radfahren zu den Fähigkeiten, die jeder Mensch erlernen sollte“.
Das ideale Alter für das Schwimmenlernen liegt laut Experten zwischen fünf und sechs Jahren. Die Höchstgrenze liegt laut Faber bei zehn Jahren. (uvo, dpa)