Lebensgefährlicher Messerangriff

Täter sticht auf Partnerin ein und greift dann zum Telefon

Der Unfallverursacher blieb unverletzt. (Symbolbild)
Die Polizei sichert jetzt Spuren, um das Motiv zu klären. (Symbolbild)
Marijan Murat/dpa

In Heide soll es am Dienstagabend (4. März) zu einer schrecklichen Beziehungstat gekommen sein.
Ein Mann soll seine Lebensgefährtin mit einem Messer angegriffen und schwerverletzt haben. Ob es sich um einen Beziehungsstreit oder einen geplanten Angriff handelt, ist aktuell unklar. Der mutmaßliche Täter ist jetzt in einer Klinik.

Festnahme noch im Wohnhaus

Gegen 17 Uhr wird die Polizei zu einem Mehrfamilienhaus gerufen. Der Anrufer ist der mutmaßliche Täter. Der 57-Jährige schildert den Beamten, dass er seine Lebensgefährtin mit einem Messer angegriffen habe.

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Als die Polizisten ankommen, finden sie die lebensgefährlich verletzte Frau. Sie wird in eine Klinik gebracht. Die Polizei nimmt den mutmaßlichen Täter noch am Tatort fest. Nach RTL-Informationen wurde die Frau noch in der Nacht im Krankenhaus operiert, es besteht weiterhin Lebensgefahr. Ob die Tat als Femizid bezeichnet werden kann, ist bislang noch unklar.

Mutmaßlicher Täter in Klinik

Am Mittwochnachmittag teilt die Polizei mit, dass der Mann aufgrund fehlender Haftgründe dem sozialpsychiatrischen Dienst vorgestellt wurde. Er befindet in einer Klinik zur weiteren Behandlung.

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Fast jeden Tag ein Femizid

Gewaltangriffe kommen häufig in Deutschland vor. Nach Angaben des Bundeskriminalamts gibt es statistisch fast jeden Tag einen Femizid. Der Begriff Femizid steht für die Tötung einer Frau aufgrund ihres Geschlechts. Dazu zählen laut der Bundeszentrale für politische Bildung Frauentötungen, die durch hierarchische Geschlechterverhältnisse motiviert sind. Oft passieren diese in Partnerschaften oder durch Ex-Partner.

Auch in Schleswig-Holstein kommt es immer wieder zu Angriffen auf Frauen, die als Femizid bezeichnet werden. 2023 hat der Landesverband Frauenberatung Schleswig-Holstein e.V. elf Femizide mit tödlichem Ausgang erfasst. Für 2024 liegen noch keine Zahlen vor. Im Interview mit RTL fordern Sie, dass es mehr täterbezogene Maßnahmen und so mehr Schutz für Frauen gibt.

Dazu bespricht sich auch heute (5. März) im Landtag der Innen- und Rechtsausschuss. Thema ist ein Gesetzesentwurf zum besseren Schutz von Opfern häuslicher Gewalt. Das beispielsweise durch den Einsatz der elektronischen Aufenthaltsüberwachung.

Hilfe für betroffene Frauen gibt es beim Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen” unter 08000/116 016.