Dann verändert das Gefängnis sein Leben

250.000 Euro verzockt! Für seine Spielsucht beklaut Marco sogar seine Familie

Über zehn Jahre lang kontrolliert die Spielsucht den Alltag des Hamburgers!
Aus ein paar harmlosen Wetten auf Bundesliga-Ergebnisse wird schnell eine lebensverändernde Abhängigkeit! Marco Schmidt verliert die Kontrolle und bestiehlt sogar seine Familie. Als seine Schwester das herausfindet, ist es schon zu spät. Wie sie dem Ganzen auf die Schliche kommt und auf den Betrug reagiert, seht ihr im Video.

Schicksalsschlag stürzt Marco in die Sucht

Marco ist erst 20 Jahre alt, als er mit dem Wetten anfängt. Alles beginnt kurz nachdem sein Vater viel zu früh stirbt. Marco ist nicht der erste in seiner Familie, der dem Rausch des Siegens verfällt. Auch sein Vater und sein Großvater waren spielsüchtig. Dazu kommt: Marcos Vater war Alkoholiker. „Dann wurde es auch innerhalb kürzester Zeit so, dass er jeden Tag vollkommen stockbesoffen nach Hause gekommen ist. Und dann hat er auch kein gutes Haar mehr an uns gelassen”, berichtet Marco im Gespräch mit RTL. „Und das mit dem Spielen hat glaube ich einfach, das war so meine Parallelwelt, die ich mir erschaffen habe. Das war meine Betäubung, um diese Realität auszublenden und um mir darüber keine Gedanken zu machen.”

Auf der Suche nach Geld wird Marco kriminell

Der Preis für diese eigenwillige Therapie ist jedoch hoch: Über die Jahre wächst ein gigantischer Schuldenberg. Trotz seines Jobs als Fitnesstrainer reicht Marcos Gehalt nicht aus, um diesen zu begleichen. Er fängt an, seine Familie zu beklauen, lügt sie an und beantragt Kreditkarten mit gefälschten Identitäten.

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Heute will er anderen helfen

Verrat an Freunden und Familie wegen Spelsucht
Nach zehn Jahren sagt Marco Schmidt seiner Sucht den Kampf an.
RTL Nord

Als sein Betrug auffliegt, wird Marco zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Dort kommt er zur Besinnung. Entscheidet sich, neue Wege einzuschlagen und Taten sprechen zu lassen. Heute ist Marco im offenen Vollzug und versucht genau das in seinem neuen Job in einer Jugend-Wohngruppe zu tun. Auch wenn er abends meistens zurück ins Gefängnis muss, schafft er es hier den Jugendlichen eine Tagesstruktur zu geben.

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„Mein Weg soll nicht vollkommen umsonst gewesen sein”

In Zukunft möchte der heute 36-Jährige auch langfristig Jugendlichen helfen. Dafür studiert er im Fernstudium Soziale Arbeit und klärt mit seinem Verein „Sport statt Straße” Jugendliche über Sucht und Kriminalität auf. „Mein Weg soll nicht vollkommen umsonst gewesen sein. Es reicht, dass ich die meiste Zeit meines Lebens irgendwie vergeudet habe. Deshalb probiere ich wenigstens dafür zu sorgen, dass es mir nicht viele Menschen nachmachen und einen ähnlichen Weg gehen.” Bald wird Marco wegen guter Führung vorzeitig entlassen und kann sich dieser Aufgabe dann auch vollkommen widmen.