Verschuldet, krank und nicht versichertFlensburger Urgestein Cuddel bangt um sein Leben, doch SIE lassen ihn nicht im Stich!

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Cuddel ist in der Flensburger Musikzene ein echtes Urgestein.

Stadtbekannter Musiker braucht dringend Hilfe!
Cnud Jensen, genannt Cuddel, erleidet einen schweren Schlaganfall. Das Problem: Er hat keine Krankenversicherung! Doch seine Schwester und die lokale Musikszene lassen ihn nicht hängen und schaffen Unglaubliches!

Er wurde immer stiller und dünner

Ende April 2025 verändert sich für Cuddel alles. Seine Freundin besucht ihn am Wochenende, am Montag (28. April) ist noch alles in Ordnung. Dienstagabend erreicht sie ihn telefonisch nicht mehr und denkt, er schlafe bereits. Mittwochmorgen sieht sie nach dem Rechten und findet ihn in der Wohnung am Boden liegend, immer noch in derselben Kleidung wie am Montag. Im Krankenhaus folgt die Schock-Diagnose: Schwerer Schlaganfall mit Hirnblutung.

Schon Monate zuvor bemerkt seine Schwester Anke Schulz Veränderungen an Cuddel. Er wird stiller, nimmt ab. Am Tag des Schlaganfalls plagt sie ein ungutes Bauchgefühl: „Das Eigenartige war, eine Stunde vorher hatte ich mit meiner Schwester telefoniert und habe gesagt: Ich mache mir Sorgen um unseren Bruder. Jetzt weiß ich auch, warum ich mir Sorgen gemacht habe”, erzählt sie im Gespräch mit RTL.

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Schwester Anke fühlt sich hilflos

Im Krankenhaus wird Cuddel in ein künstliches Koma versetzt. Als er wieder aufwacht, kann er sich nicht äußern, ist halbseitig gelähmt. Doch es kommt noch schlimmer, denn es stellt sich heraus: Cuddel hat keine Krankenversicherung. Nach der Insolvenz seines eigenen Musikladens 2016 kümmert er sich nicht um eine Versicherung, zieht sich zurück und spricht nicht über seine Probleme.

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Seine Schwester Anke Schulz versucht, Cnuds Fehler auszubessern.

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Seine Schwester Anke übernimmt die gesetzliche Betreuung, kämpft sich durch Unterlagen und versucht verzweifelt, die Versicherung nachträglich zu regeln. Die Zeit drängt, denn die Gesundheit ihres Bruders steht auf dem Spiel. „Das Schlimmste war tatsächlich das Erlebnis mit dem Sozialdienst, den ich dann irgendwann mal anrief und die mir gesagt haben: Wenn das nicht bald geregelt wird mit der Krankenkasse, dann müssen sie ihn nach Hause entlassen”, erinnert sich die Schwester den Tränen nahe.

Er war ein Anlaufpunkt in der Szene

In der Fördestadt ist der Musiker ein echtes Urgestein. In den 90ern kommt der junge Musiker nach Flensburg und steigt in den Musikpalast mit ein, in dem er Musikinstrumente verkauft und repariert. „In jeder Stadt gibt es eigentlich irgendwie so ein, zwei Menschen, um die sich sehr viel rum bewegt, also die irgendwie Orte schaffen, die Anlaufpunkte sind. Und ja, das hat Cuddel halt gerade für Musiker hier in der Stadt auch geschaffen”, erklärt Cliff Korthum, langjähriger Freund von Cuddel.

„Wenn jemand neu nach Flensburg gekommen ist, der Musik gemacht hat oder sich für Musik interessiert hat, dann war es, dass du gesagt hast: Du musst zu Cuddel!”, erinnert sich auch Cnuds früherer Bandkollege Marvin Opitz.

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Mit ihrer Hilfe macht Cuddel Fortschritte

Als die Musikszene von seinem schweren Schicksalsschlag erfährt, will sie helfen. Ihm das zurückgeben, was er ihnen so viele Jahre gegeben hat. Freunde starten einen Spendenaufruf, sogar die Band Santiano macht mit. 60.000 Euro kommen zusammen. Schwester Anke kann damit die Behandlung ihres Bruders sichern und seine Schulden tilgen. Sie schafft es auch, ihn rückwirkend zu versichern. Im Pflegeheim macht Cuddel Fortschritte. „Wenn ich ihm etwas erzähle, dann kann ich an seiner Mimik, an seiner Gestik, an seinem ganzen Körper erkennen, dass er mich versteht”, erklärt Anke Schulz.

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Mit einem Benefizkonzert am 8. November in der Flensburger Kulturwerkstatt will ein Kollektiv aus lokalen Bands jetzt noch mehr helfen: Das Gerhard Hansen Quartett, die Fro-Tee Slips und Cuddels frühere Band Aalkreih treten auf und sammeln Spenden, um dem geschätzten Musiker einen elektronischen Rollstuhl zu ermöglichen.

Verwendete Quellen: eigene RTL-Recherche