Feuer im Regionalexpress

Mann (76) will Kaffee kochen – und setzt Zug in Brand

„Ich gehe einfach mal davon aus, dass er Lust verspürte, sich einen Kaffee zu kochen, und das ging ja nun gründlich schief“, so die Bundespolizei.
„Ich gehe einfach mal davon aus, dass er Lust verspürte, sich einen Kaffee zu kochen, und das ging ja nun gründlich schief“, so die Bundespolizei. (Symbolbild)
picture alliance / imageBROKER | Robert Poorten

Eigentlich wollte er nur einen Kaffee trinken.
Doch am Ende steht der 76-Jährige mit Brandblasen in der Notaufnahme und mit einer Anzeige in den Akten. Sein kurioser Versuch, im Zug von Hamburg nach Kiel frischen Kaffee auf einem Gaskocher zu brühen, löst einen Polizeieinsatz aus.

Heißer Kaffee, heißer Einsatz

Am Sonntagnachmittag (2. Februar) geht bei der Bundespolizei in Flensburg ein Alarm ein. „Ein Reisender im Regionalexpress meldete uns, dass ein älterer Herr versuchte, sich mit einem tragbaren Gaskocher einen Kaffee zu kochen”, erklärt Hanspeter Schwartz von der Bundespolizeidirektion Flensburg im Gespräch mit RTL. „Er hat dann seinen Koffer genommen, auf den Sitz vor sich gestellt und den Kocher oben drauf.”

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Doch was als gemütliche Kaffeepause geplant ist, wird schnell brenzlig. Der Kocher fängt plötzlich Feuer, und dichter Rauch füllt den Waggon. „Warum der Kocher Feuer fing, kann ich nicht sagen. Möglicherweise ein technischer Defekt”, so Schwartz weiter.

Notbremse, Feuerlöscher, Polizei!

Zum Glück reagieren Mitreisende blitzschnell. „Zwei Passagiere zogen die Notbremse, während ein weiterer Fahrgast mit einem Feuerlöscher das Feuer löschte”, berichtet Hanspeter Schwartz. Das Zugpersonal sperrt den betroffenen Waggon, und als der Zug in Neumünster ankommt, warten bereits Beamte der Bundespolizei auf den Kaffeekocher.

„Coffee to go” mal anders – doch der Koffer hat den heißen Einsatz nicht überlebt.
„Coffee to go” mal anders – doch der Koffer hat den heißen Einsatz nicht überlebt.
Bundespolizei

„Wir haben den Verantwortlichen sofort angetroffen, und er hat direkt zugegeben, dass er das gemacht hat”, so Schwartz. Neben dem zerstörten Koffer und einem verbrannten Sitz kommt für den 76-Jährigen aber noch ein weiteres Problem hinzu. „Er hat festgestellt, dass er Brandblasen an den Händen hat, weil er versucht hat, den brennenden Kocher herunterzuholen. Die Rettungskräfte stellten Verbrennungen zweiten bis dritten Grades fest, sodass er ins Krankenhaus eingeliefert wurde.”

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Anzeige statt Kaffee

Doch damit nicht genug: Dem Mann droht jetzt auch ein juristisches Nachspiel. „Weil es zu Sachbeschädigung im Zug kam und fahrlässige Brandstiftung im Raum steht, bekommt er eine Anzeige”, erklärt Schwartz. Eine Lehre für die Zukunft? „Das war schon ein nicht alltäglicher Einsatz. Normalerweise kauft man sich vor der Fahrt einen Coffee to go am Bahnhof”, bemerkt Schwartz im Interview mit RTL. Der 76-Jährige wird das beim nächsten Mal vermutlich auch so machen – bevor es statt Kaffeepause wieder Blaulicht und Notaufnahme heißt.