Die Trauer macht ihn stark
Mario löst Versprechen an seine tote Frau ein
„Ich habe meiner Frau versprochen, ich ziehe das jetzt durch”
Es ist ein Schmerz, der niemals aufhört. Mario Püttschneider aus Damme (Niedersachsen) verliert 2018 seine Frau an Krebs. Der Sport gibt ihm in dieser schweren Zeit Kraft und lässt ihn über sich hinauswachsen.
„Das ist für mich und meine Frau, die leider schon verstorben ist”
Mario Püttschneider hat in den letzten sieben Jahren viel gelitten. 2018 verliert er seine geliebte Frau Iris an Brustkrebs. Sie wurde nur 44 Jahre alt. Mit dem Tod seiner Frau stirbt auch seine Motivation für den sonst für ihn immer so wichtig gewesenen Kraftsport. Zwei bis drei Jahre, beschreibt er im RTL-Interview, hat der 52-Jährige keine Energie, in den Kraftraum zu gehen. Schließlich fängt er wieder an zu trainieren und sein Freund und Bodybuilder Dieter Mowitz kommt auf eine Idee: „Mach doch mal so eine Meisterschaft mit, das ist total super. Und dann war er erst ein bisschen skeptisch. Meinst du, ist das was für mich? Aber dann konnte ich ihn überzeugen”.
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Gesagt, getan. Mario Püttschneider fängt an zu trainieren. Die Vorbereitung beim sogenannten Natural Bodybuilding zieht sich über das ganze Jahr. Natural Bodybuilding ist Bodybuilding ohne leistungssteigernde Medikamente. „Meine Frau, die war immer so stark und hat so viel Kraft gehabt und die hat nie aufgegeben und immer weitergemacht. Und das war für mich auch ein Ansporn”, erzählt Püttschneider. Das harte Training hat sich gelohnt. Im rheinland-pfälzischen Germersheim wird er Deutscher Meister in seiner Altersklasse. „Das ist für mich und meine Frau, die leider schon verstorben ist”, sagt er auf der Bühne, als er die deutsche Meisterschaft gewinnt.
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Zwei Menschen, eine Leidenschaft
Der Sport verbindet Mario Püttschneider und seine Frau Iris. Beide gingen oft zusammen zum Sport. Selbst während der Chemo motivierte er seine Frau, mit ihm ins Fitnessstudio zu gehen. „Iris, wir müssen was machen, weil der Krebs darf nicht Oberhand gewinnen und sagen der bestimmt jetzt mein Leben, sondern du bestimmst dein Leben”, sagt Mario Püttschneider.
„Die schaut aus meinem Herz hier raus”
Seine Frau gibt dem Metallarbeiter die Kraft, die er in seinem Sport braucht. Der Weg zur Meisterschaft im Natural Bodybuilding ist lang, der Körper ist mit hartem Training und einem genauen Ernährungsplan dauerhaftem Stress ausgesetzt. Das Körperfett muss runter und vor der deutschen Meisterschaft in diesem Jahr ist Mario kurz davor alles hinzuschmeißen. „Ich wollte ja aufgeben, weil das so hart war. Aber ich habe meiner Frau versprochen, ich ziehe das jetzt durch, weil sie hat so viel gekämpft und so einen harten Weg gegangen durch die Krankheit. Dann ist das, was ich hier mache, eigentlich pillepalle”. Er trägt seine Frau für immer in seinem Herzen, auch als Tattoo auf seiner Brust. „Die schaut aus meinem Herz hier raus”, so Püttschneider.
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Der 52-Jährige will auch im nächsten Jahr wieder angreifen. Sein Trainer Remo Rabe glaubt fest an ihn: „Ich traue ihm auch definitiv zu, dass er auch noch auf anderen Meisterschaften den Klassen und Gesamtsieg holen kann. Und ich würde ihm auch die Weltmeisterschaft zutrauen”. Das Bodybuilding trägt Mario und motiviert ihn noch immer seinen Alltag zu meistern. Der Sport gibt ihm Stabilität, genauso wie der Gedanke an seine Frau Iris. Denn sie gibt ihm weiterhin die Kraft, die ihm sonst keiner geben kann.
