Aus Wut auf den Ex-Chef

Gekündigter Pfleger versucht, Hospiz-Leiter zu überfahren – mit voller Absicht!

epi_200347772_DPA BF_dpa 5F9A7000F6F4B144.jpg_Polizei kontrolliert.jpg
Die Polizei wird am Mittwoch (21. August) zu einem sehr kuriosen Fall gerufen.
dpa

Diese Kündigung könnte der Chef ziemlich bereuen.
Der Geschäftsführer eines Hospizes in Wendessen (Niedersachsen) legt einem 28-jährigen Angestellten noch in der Probezeit die Kündigung vor. Das verkraftet der Pfleger offenbar überhaupt nicht gut. Er setzt sich prompt ins Auto und gibt Gas. Die Polizei geht davon aus: Er wollte seinen Chef töten.

Staatsanwaltschaft: „Aus Versehen kann es nicht dazu gekommen sein”

Gegen 17.55 Uhr verlässt der Pfleger eine Parklücke und fährt in Richtung des Tores der Hospizeinrichtung im Wendesser Gutspark. Sein Ex-Chef steht im Eingangsbereich – offenbar das anvisierte Ziel des 28-Jährigen. Denn der Pfleger rast genau auf ihn zu und landet mit seinem Wagen in der hölzernen Tür neben seinem ehemaligen Vorgesetzten. Das 37-jährige Opfer landet ebenfalls in der zweiflügeligen Holztür und kommt ziemlich glimpflich davon. Er hat Glück, dass er nicht gegen die daneben liegende Mauer gedrückt wird oder gar unter dem Auto landet. Er wird leicht verletzt ins Krankenhaus gebracht und schwebt aktuell nicht in Lebensgefahr.

Lese-Tipp: Unbekannter überfährt Mann (58) und flieht: Ehefrau eilt zum Unfallort

„Aus Versehen oder durch einen Unfall kann es nicht dazu gekommen sein“, sagt Sascha Rüegg, Sprecher der Staatsanwaltschaft, der Braunschweiger Zeitung. Offenbar wusste der Pfleger also genau, was er tut.

Im Video: Schüler befreien unter Auto eingeklemmte Mutter und Kinder

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Der Pfleger flieht zu Fuß vom Unfallort

Gegen 21 Uhr konnte die Polizei den Fahrer im Stadtgebiet von Wolfenbüttel festnehmen. Der Mann wird in ein psychiatrisches Krankenhaus gebracht, erzählt Rüegg der Braunschweiger Zeitung weiter. Nach einer umfangreichen Spurensuche am Tatort lautet der Vorwurf gegen den 28-jährigen Pfleger: versuchter Totschlag mittels Pkw. Jetzt ermitteln Polizei und Staatsanwaltschaft, wie sie in einer gemeinsamen Mitteilung schreiben. Der Betrieb des Hospizes soll ohne Einschränkungen weitergeführt werden. (jjä)