Hirntumor verursacht temporären Gedächtnisschwund

Zachary (27) vergisst ein Jahr (!) seines Lebens – wie er sich jetzt zurück ins Leben kämpft

Aufgrund einer seltenen Krebserkrankung fehlen Zachary Schimmel die Erinnerungen ans Jahr 2021.
Aufgrund einer seltenen Krebserkrankung fehlen Zachary Schimmel die Erinnerungen ans Jahr 2021.
GoFundMe/Alexandria Schimmel

An eine bestimmte Zeit in seinem Leben hat Zachary Schimmel keinerlei Erinnerungen mehr.
Aufgrund seiner Krebserkrankung – der 27-Jährige hat einen Hirntumor – fehlt ihm ein ganzes Jahr seiner Erinnerung, als Nebenwirkung seiner tückischen Erkrankung. Wie muss sich DAS anfühlen?

Hirntumor: Zachary Schimmel hat seltene Krebserkrankung – deswegen kommt es zu Gedächtnisproblemen

Aufgrund einer seltenen Hirnkrebserkrankung – Pineale Parenchymtumor intermediärer Differenzierung (PPTID) – und damit verbundenen Nebenwirkungen fehlen Zachary Schimmel aus New York (USA) die Erinnerungen an das gesamte Jahr 2021.

Zu Beginn der Krankheit bricht er mehrmals zusammen, weiß allerdings nicht warum. Im Krankenhaus entdecken die Ärzte mittels CT einen Tumor im Hirn, Zachary wird sofort notoperiert. Außerdem setzen die Mediziner dem New Yorker einen Shunt ein, einen hohlen Schlauch, um auf diese Weise überschüssige Flüssigkeit aus seinem Gehirn abzuleiten. Insgesamt, so die DailyMail, seien weniger als 100 Fälle von PPTID bekannt.

Doch bei einer Operation soll es nicht bleiben: Insgesamt muss er zwölf Hirn-Eingriffe in rund zwölf Monaten über sich ergehen lassen. Kein Wunder, dass er sich kaum an all das erinnert und das, was als Erinnerung bleibt, schwammig ist.

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Hinzu kommt nämlich noch, dass die seltene Krebserkrankung selbst auch noch Gedächtnisprobleme verursachen kann, was laut Zachary zu seiner temporären Amnesie beigetragen habe. Neben Gleichgewichtsstörungen und Krampfanfällen sind zudem Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und ungewöhnliche Augenbewegungen keine Seltenheit.

Die Fünfjahres-Gesamtüberlebensrate bei PPTID liegt zwischen 39 und 74 Prozent.

„Mein Bruder hat immer noch Probleme mit dem Sehen und kann nicht sprechen oder essen”

Nachdem Zacharys vier Zentimeter großer Hirntumor, der sein Schlafverhalten, seinen Sexualtrieb sowie Hunger und Durst beeinflusst, entfernt wird, leidet er an einer Hirnschwellung. Da die Ärzte sofort an Ort und Stelle sind, kann Schlimmeres verhindert werden. Des Weiteren unterzieht sich der US-Amerikaner mehreren Chemotherapien, um so auf Nummer sicher zu gehen, dass alle bösen Krebszellen auch wirklich entfernt werden.

Dennoch: In einem Update auf der Spendenplattform GoFundMe schreibt seine Schwester Alexandria „Lexxie” Schimmel kurz nach Zacharys Diagnose, dass sein Körper vieles nicht mehr tun könne. Dinge, die wir für selbstverständlich halten. So schreibt sie: „Mein Bruder hat immer noch Probleme mit dem Sehen und kann nicht sprechen, essen, schlucken, sitzen, stehen, gehen oder gar seinen Kopf aufrecht halten.” Deswegen ist er auf einen Rollstuhl angewiesen.

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Denn auch wenn er nach 105 Tagen im New Hanover Hospital in Wilmington, North Carolina, endlich wieder nach Hause darf, liegt noch ein steiniger Weg vor ihm. Er brauche laut seiner Schwester eine intensive Physiotherapie, daher auch die Bitte um Spenden. Außerdem müssen weitere Behandlungskosten gedeckt werden. Seine Eltern und Geschwister sind aktuell für den 27-Jährigen da und bieten ihm eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung.

Die gute Nachricht: Nach etlichen Behandlungen ist Zachary seit April 2022 endlich krebsfrei. Allerdings wäre da noch eine Sache.

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Sowohl Zachary Schimmel als auch seine Schwester blicken hoffnungsvoll in die Zukunft

Weil der Hirntumor so viel Druck verursachte und seinen Sehnerv stark beschädigt, ist Zachary heute blind. Davon will er sich jedoch nicht unterkriegen lassen und nimmt alles in Kauf, um endlich wieder normal – bis auf ein paar kleine Einschränkungen – leben zu können. So lernt er die Brailleschrift und macht aktuell eine Ausbildung zum Analysten, der Websites und Apps auf ihre Benutzerfreundlichkeit für Menschen mit besonderen Bedürfnissen prüft.

Von seinen vielen Eingriffen hat er sich ebenfalls wieder erholt. Der 27-Jährige kann sogar wieder eigenständig gehen. Er lebt bei seiner Schwester und deren Mann, die es lieben, ihn als Mitbewohner zu haben.

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Lexxie ist froh darüber, ihren Bruder wiederzuhaben und hat eine wichtige Botschaft: „Anderen Menschen, bei denen gerade Krebs diagnostiziert wurde, möchte ich sagen: Es ist nicht das Ende. Wahrscheinlich wird es Ihr Leben unwiderruflich verändern, aber das ist in Ordnung. Es bedeutet nicht, dass es das Ende ist, es bedeutet nur, dass es ein neuer Anfang ist.”

Zachary selbst ergänzt: „Krebs ist scheiße. Es ist erbärmlich, Krebs zu überleben, es ist das Schlimmste, was ich je im Leben getan habe. Aber ich habe dadurch einige der besten Menschen kennengelernt.”