„Dein Leben kann sich innerhalb eines Wimpernschlags verändern”
Mücke tötet Familienvater – fünf Jahre nach dem Stich

Sein Schicksal könnte nicht tragischer sein!
Richard Pawulski (49) überlebte eine Krebserkrankung, litt an Diabetes, erwachte aus dem Koma – und starb dann an einem Mückenstich.
Ein Mückenstich mit Folgen
Was passiert, nachdem er 2019 in einem verwilderten Hinterhof Gestrüpp entfernt, damit hat wohl weder Richard Pawulski noch seine Familie gerechnet: „Ich mache keine Witze, wenn ich sage, dass sich dein Leben innerhalb eines Wimpernschlags verändern kann, denn genau das ist uns passiert“, sagt seine trauernde Tochter Amellia Pawulski (18) der New York Post.
Zunächst entdeckt der Vater einer Tochter nur einen neuen Mückenstich an seinem Körper. Kurz darauf bekommt er starke Kopfschmerzen und muss sich übergeben. Es folgt eine Not-OP im Krankenhaus, um die Schwellung in seinem Gehirn zu reduzieren, doch es kommt zu Komplikationen. Richard fällt ins Koma.
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Östliche Pferdeenzephalitis (EEE) wird von Mücken übertragen
Selbst für die Ärzte ist die Entwicklung überraschend. Hat sich der Familienvater doch aufgrund seiner überwundenen Krebserkrankung und seiner Diabetes sehr gesund ernährt, auf Alkohol und Zigaretten gänzlich verzichtet, berichtet die New York Post. Erst als mehrere Fälle der Östlichen Pferdeenzephalitis (EEE) in Connecticut auftauchen, ist klar: Richard ist von einer infizierten Mücke gestochen worden.
Die sehr seltene Krankheit kommt vor allem bei Säugetieren wie Pferden vor, kann aber durch Mücken auch auf den Menschen übertragen werden und dann schwerwiegende Folgen haben: So greift sie das Gehirn der Betroffenen an und sorgt für einen schnellen körperlichen Verfall, der zu lebenslangen Behinderungen führt – sofern man nicht wie rund 30 Prozent der Patienten vorher daran stirbt.
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Im Video: Dieses Mittel hält Mücken fern
Plötzlich wacht Richard Pawulski aus dem Koma auf! Ein Wunder?
So auch bei Richard, wobei es zunächst besser aussieht: Nach zwei Monaten, in denen er im Koma liegt, entscheiden sich seine Frau Margaret und seine Tochter Amellia schweren Herzens dafür, die lebenserhaltenden Maßnahmen abzustellen und lassen ihn in ein Hospiz verlegen – doch plötzlich wacht der Familienvater auf und beginnt zu sprechen. Ein Wunder für die Familie, das aber nur von kurzer Dauer sein soll.
Fünf Jahre lang verbringt Richard anschließend damit, zwischen Krankenhäusern und Pflegeheimen zu pendeln, leidet an einem Schädel-Hirn-Trauma, Leber- und Nierenkomplikationen, Krampfanfällen sowie regelmäßigen Lungenentzündungen. Auch sein geistiger Zustand ist stark beeinträchtigt. An manchen Tagen weiß Richard nicht mehr, welches Jahr gerade ist oder wo er sich befindet.
„Er hat immer versucht, das Positive zu sehen”
Trotzdem bleibt er immer voller Hoffnung: „Er hat immer versucht, das Positive zu sehen”, erinnert sich Tochter Amellia bei der New York Post. „Ich weiß noch, wie die Leute sagten: ‘Oh, wie ist dein Tag?’ Und er sagte: ‘Mein Tag ist großartig. Ich bin aufgewacht. Ich kann selbständig atmen. Ich kann selbständig sprechen. Ich kann alleine auf die Toilette gehen. Ich habe keinen Grund, mich zu ärgern.’“
Auch an den Tagen kurz vor seinem Tod ist der Familienvater fit genug, um seiner Frau und seiner Tochter noch einmal zu sagen, dass er sie liebt. Schließlich stirbt er, nachdem er eine Woche im Hospiz verbracht hat. Für seine Frau und Tochter eine Tragödie. Doch sie versuchen, positiv zu bleiben. So wie Richard es auch immer war. (akr)