Wenn Lust zur Qual wird
Fünf Höhepunkte am Tag! Emily (36) hat die Orgasmus-Krankheit

Was nach Spaß klingt, ist für Emily McMahon die Hölle.
Die 36-Jährige leidet an einer seltenen Krankheit, die sie dazu bringt, bis zu fünfmal am Tag, einen Orgasmus zu erleben. „Das klingt lustig – ist es aber nicht”, sagt sie, während sie von den Qualen ihrer „ständigen Erregung” berichtet.
Australierin hat seltenes Syndrom anhaltender genitaler Erregung
Emily McMahon aus Melbourne, Australien, ist eigentlich ständig sexuell erregt. Deswegen bekommt sie regelmäßig mehrere Orgasmen am Tag. Freude bereitet ihr das allerdings nicht, denn: Sie leidet unter „stechenden” Schmerzen in der Leistengegend und hat Probleme beim Sex. Sie hat das seltene Syndrom namens Persistent Genital Arousal Disorder, auf Deutsch: das Syndrom anhaltender genitaler Erregung.
Gegenüber der DailyMail sagt sie: „Stellen Sie sich das pochende Gefühl beim Höhepunkt vor, mal 20. Und wenn die Erregung sehr stark ist, sehe ich aus, als hätte ich mich eingenässt.”
Einen „Anfall”, wie die 36-Jährige den Zustand ihrer Krankheit beschreibt, kann schon durch öffentliche Verkehrsmittel ausgelöst werden, zum Beispiel wenn der Bus beim Fahren vibriert. So ein Anfall sei auch schon mal im Einkaufszentrum über sie gekommen. „Die Leute schauten und urteilten, während ich versuchte, mit den körperlichen Auswirkungen fertig zu werden”, erzählt sie. Denn eigentlich ist es so: Sie selbst erlebe eigentlich gar kein Gefühl der Erregung, sie sei nicht heiß auf irgendetwas. „Mein Körper erzeugt dieses Gefühl”, so McMahon.
Über die Ursache sind sich Wissenschaftler noch nicht ganz sicher, aber man nimmt an, dass es sich um eine Fehlfunktion der Nerven handelt, die das Gehirn und die Genitalien miteinander verbinden.
Eine Heilung gibt es nicht. Das einzige, das hilft, sind Medikamente, die die Nervensignale reduzieren, in der Hoffnung, dass so Symptome gelindert werden können.
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Emily McMahon: „Ich wünsche mir nichts sehnlicher als eine Heilung”
Deswegen nimmt auch Emily McMahon täglich ein Medikament ein, welches sie voraussichtlich „für den Rest meines Lebens” einnehmen werden muss.
Seit zwei Jahren ist die Australierin mit Andrew (38) zusammen. Doch die beiden haben sich noch nie persönlich getroffen. McMahon kann Sex haben, doch das Gefühl, das sie dabei empfindet, sei sehr schmerzhaft – trotz einer wichtigen Sache. Sie erklärt: „Ich habe immer nur mit Menschen geschlafen, die ich kannte und denen ich vertraute. Mein jetziger Partner ist sehr verständnisvoll. Ich würde ihn gerne einmal persönlich kennenlernen. Er ist absolut fantastisch und versteht mich, ohne zu urteilen.”
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Das Glück einer eigenen Familie wird Emily vermutlich verwehrt bleiben. Zumindest ist das ihre Entscheidung: „Ich habe mich dazu entschieden, keine Kinder zu bekommen, für den Fall, dass es vererbbar ist.”
Dass das Bewusstsein für das seltene Syndrom geschärft wird, ist ihr ein großes Anliegen. Vor allem, weil die meisten Leute Witze darüber machen: „Wenn die Leute lachen oder sagen, dass es nicht echt ist, haben sie keine Ahnung, wie sehr es mich mitnimmt. Ich versuche nicht, mich selbst zu befriedigen – das ist ein medizinischer Zustand! Und ich wünsche mir nichts sehnlicher als eine Heilung und dass das Mobbing und die Verurteilung aufhören.”
Zudem sagt die 36-Jährige deutlich: „Die Ärzte müssen mehr forschen, um die Krankheit zu verstehen und den Menschen zu helfen. Niemand verdient es, so zu leiden.”