Nur das Beste fürs BabyGefährlich? Stiftung Warentest findet Keime in Pre-Nahrung

Ein Baby wird mit der Flasche mit Anfangsmilch gefüttert
Stiftung Warentest hat 19 Pre-Nahrungen für Babys getestet.
Daisy Daisy, istock

Keine Kompromisse bei den Kleinsten!
Für Säuglingsanfangsnahrung gelten strenge Vorgaben. Stiftung Warentest hat 19 Produkte unter die Lupe genommen. Viele sind empfehlenswert, ein Laborergebnis wirft jedoch Fragen auf.

Alle wichtigen Nährstoffe drin

19 Pre-Nahrungen für Babys kamen ins Labor – die meisten auf Basis von Kuhmilch, erstmals auch drei Pulver auf Ziegenmilch-Basis. Bei vier Produkten handelt es sich um hydrolisierte Anfangsnahrung (HA), die sich besonders für allergiegefährdete Kinder eignen soll. Um die Kosten pro Monat vergleichen zu können, orientierte sich das Test-Team an den Zubereitungsempfehlungen für einen zwei Monate alten Säugling.

Was die Nährstoffzusammensetzung angeht, hat Warentest gute Neuigkeiten: „Alle Produkte überzeugen mit sehr guter ernährungsphysiologischer Qualität.” Wichtige Bestandteile wie Docosahexaensäure (DHA) für die Gehirnentwicklung und Eisen für die Blutbildung und Sauerstoffversorgung des Babys sind überall ausreichend vorhanden. Das war in früheren Tests anders.

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Ein auffälliger Fund, ein klarer Preis-Leistungs-Sieger

Mit der Note 1,9 ist die Hipp HA Combiotik Pre HA Hydrolysierte Anfangsnahrung (85 Euro pro Monat) der Testsieger, dicht gefolgt unter anderem von der Babylove Anfangsmilch Pre von dm (Note 2,0). Letztere ist mit 34 Euro pro Monat auch die klare Preis-Leistungs-Empfehlung.

Zwar bekam keine Pre-Nahrung eine schlechtere Bewertung als „befriedigend”, in der Bio Pre Anfangsmilch von Holle (Note 2,7, 74 Euro pro Monat) wies das Labor in einer Mischprobe aus drei Packungen allerdings den Keim Cronobacter nach. Eine Infektion damit sei selten, aber: „Besonders gefährdet sind Babys mit einem Geburtsgewicht von unter 2.500 Gramm oder Babys mit einem geschwächten Immunsystem – vor allem in den ersten zwei Monaten”, erklärt Warentest. Im allerschlimmsten Fall kann im Ansteckungsverlauf eine lebensgefährliche Hirnhautentzündung auftreten.

Hersteller Holle habe allerdings sofort nach der Benachrichtigung über den Fund reagiert und die betroffene Ware aus dem Handel genommen, so das Magazin. Sechs weitere Proben des Produkts waren unauffällig, und auch bei Holles eigenen Proben seien die betroffenen Chargen unauffällig gewesen, so die Firma. „Selbst bei sorgfältigster Produktion und Kontrolle lässt sich nie ganz ausschließen, dass einzelne Keime durchs Raster fallen”, so Warentest.

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Ewigkeitschemikalien in fast allen Anfangsnahrungen

In fast allen Pulvern fand das Labor PFAS, sogenannte Ewigkeitschemikalien. Die Substanzen sind fett- und wasserabweisend, extrem beständig und können etwa übers Abwasser in Gewässer, Boden und Luft geraten. Auch in Kuhmilch und Muttermilch wurden PFAS bereits nachgewiesen. Welche Folgen das für Babys haben kann, ist noch unklar.

Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) ist Muttermilch oft mit PFAS belastet, und zwar deutlich mehr als die Produkte im Test. Während Warentest also den höheren Gehalt in einigen geprüften Pre-Nahrungen zwar für vermeidbar hält, erklärt das Magazin dennoch: „Eine Ernährung mit Produkten, die wegen PFAS im Schadstoffurteil ausreichend sind, ist nach unserer Ansicht vertretbar.”

Alle Ergebnisse gibts auf test.de.