Stalking-Terror rund um die Uhr„Faulster Bürgermeister Deutschlands” soll Nachbarn heimlich filmen
Seit Jahren können sie nicht in Frieden leben.
Eine ganze Nachbarschaft fühlt sich von einer vierköpfigen Familie überwacht und belästigt. Mehr als 100-mal ist die Polizei schon wegen des Nachbarschaftsstreits in Weingarten (Baden-Württemberg) angerückt. Konsequenzen gab es bislang nicht, doch jetzt kommt der Fall vor Gericht. Was die Familie selbst zu den Vorwürfen sagt, seht ihr im Video.
Prozess in Ravensburg: Dürerweg-Anwohner wollen gegen Familie W. aussagen
Viele der Anwohner aus dem Dürerweg kommen zum Prozess am Amtsgericht Ravensburg, um gegen Familie W. auszusagen. Doch die pöbelt sogar im Gerichtssaal weiter. „Wir sind die Opfer – die Täter sind die anderen”, behauptet ein Familienmitglied..
Schwer zu glauben, wenn man die Schilderungen der Nachbarn hört. Jeden Tag fühlen sich die Familien Petznik und Müller verfolgt und beobachtet. „Man verlässt das Haus und wird permanent gefilmt. Egal aus welcher Ecke, die kommen immer mit dem Handy angelaufen”, erzählt Anna Müller im Gespräch mit RTL.
„Faulster Bürgermeister Deutschlands” soll monatlich 3.500 Euro Pension bekommen
Familie W., das ist nicht zuletzt Michael W., der als „faulster Bürgermeister Deutschlands” zweifelhaften Ruhm erlangte. Seit seiner Zwangspensionierung 2008 streicht er angeblich jeden Monat 3.500 Euro ein – fürs Nichtstun. Mit seiner Ehefrau und den zwei Töchtern soll der Ex-Politiker seine Nachbarn unerlaubt filmen und provozieren.
„Es belastet uns alle extrem, man träumt davon”, sagt Nelly Petznik RTL. „Wir haben psychologische Beratung angenommen.” Seit 18 Jahren geraten sie und ihr Mann immer wieder mit Familie W. aneinander.
Doch jetzt wollen die Nachbarn Familie W. mit deren eigenen Waffen zu schlagen: Sie filmen selbst – um Beweise gegen die vierköpfige Familie zu sammeln. Familie W. wiederum ist sich sicher: Die Nachbarn haben sich gegen sie verschworen.
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Weingarten: USB-Sticks mit rund 150 Videos von Nachbarn gefunden
Bei einer Razzia vor eineinhalb Jahren wurden auf dem Grundstück USB-Sticks mit rund 150 Videoaufnahmen gefunden, die Familie W. von ihren Nachbarn gemacht hatte. Zudem soll die Familie Telefonate mitgeschnitten haben.
Der Prozess werde die erste Situation seit sechs Jahren sein, „wo wir ungestört einfach zu Wort kommen”, sagt Anna Müller. Auf Einsicht beim Prozessgegner sollten die Nachbarn jedoch nicht zu viel setzen, denn Familie W. ist sich auch nach dem zweiten Prozesstag keiner Schuld bewusst. Bei einer Verurteilung droht ihr eine Geldstrafe oder eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren. Das Urteil soll am 25. November fallen.
