Schutz für pädophilen Sohn endet hinter Gittern
Mutter vergräbt Beweismittel bei toter Katze

Würdet ihr euer Kind noch decken, wenn es schwere Straftaten begangen hätte?
Um ihren Sohn vor der Polizei zu schützen, greift eine Mutter zu fast unfassbaren Mitteln – und landet dafür selbst hinter Gittern. Der Fall aus Wales schockiert und zeigt die Abgründe einer Familie, die alles aufs Spiel setzt, um die Taten ihres pädophilen Sohnes, einem Ex-Polizisten, zu vertuschen.
Ex-Polizist missbraucht Kinder über Snapchat
Lewis Edwards (25), ein ehemaliger Polizist aus Bridgend (Wales), wird bereits im Oktober 2023 zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Er nutze Snapchat, um mehr als 200 Mädchen online zu missbrauchen – 160 Fälle von sexuellem Kindesmissbrauch gab er zu, dabei waren 4.500 anstößige Bilder von Kindern im Spiel. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass er das Profilbild eines Teenagers nutze, um seine Opfer dazu zu bringen, ihnen explizite Bilder zu schicken. Eines der Opfer sagte beispielsweise, dass Edwards bei Videoanrufen im Dunkeln säße und nur einen Teil seines Gesichts zeige.
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Handy im Katzengrab

Doch auch nach seiner Verurteilung nimmt der Fall noch eine schockierende neue Dimension ein: Seine Mutter Rebekah (48) findet drei Handys ihres Sohnes, eines davon vergräbt sie im Garten der Familie – und zwar an der Stelle, wo auch die tote Familienkatze begraben lag. Der skurrile Versuch, Beweise zu verstecken, fliegt trotzdem auf. Erst nach längerem Zögern gibt sie schließlich sie zu: Das Handy liegt bei der Katze. Was darauf gespeichert war, bleibt für immer ein Rätsel, Spezialisten der Polizei konnten das beschädigte Gerät und die Daten nicht mehr retten.
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„Jedes Bild von Kindesmissbrauch ist ein Tatort”
Staatsanwältin Lucy Dodwall verurteilt das Verhalten der Mutter scharf: „Indem sie Beweismittel verschwieg, zeigte Rebekah Edwards eine völlige Missachtung des Leids der Opfer. Ihre einzige Sorge galt ihrem Sohn, nicht der Gerechtigkeit für die betroffenen Kinder.” Vor dem Cardiff Court bekennt sich Rebekah Edwards schuldig, die Ermittlungen behindert zu haben. Sie wandert nun für zwei Jahre ins Gefängnis. Ihr Sohn Lewis erhält zusätzlich zu seiner lebenslangen Strafe weitere zwei Jahre und acht Monate für den Besitz von Missbrauchsmaterial und die Behinderung der Justiz.
„Lewis Edwards Taten haben das Leben vieler Kinder zerstört. Dass auch seine Familie in die Vertuschung involviert war, macht den Fall noch tragischer”, zitiert BBC Detective Superintendent Tracey Rankine. Auch die britische Internet Watch Foundation (IFW), die sich gegen Online-Bilder von Kindesmissbrauch einsetzt, verurteilt die Straftaten Edwards und seiner Familie: „Jedes Bild von Kindesmissbrauch ist ein Tatort. Täter wie Edwards schaden nicht nur den Opfern, sondern bringen auch Menschen in ihrem Umfeld dazu, sich an ihrer Vertuschung zu beteiligen.” Mutter und Sohn müssen sich nun für ihre schrecklichen Verbrechen verantworten – im Gefägnnis. (kra)
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Sexualisierte Gewalt aufdecken: Diese Tipps können helfen
Um Misshandlung und sexueller Gewalt vorzubeugen oder aufzudecken, können diese Tipps helfen:
Glaubt Kindern und Jugendlichen immer, wenn sie etwas erzählen – auch wenn es vielleicht zunächst absurd klingen mag. Hört zu und fragt behutsam nach. Aber drängt das Kind nicht!
Tunt bei einem Verdacht nichts Unüberlegtes, sprecht beispielsweise nie mit dem mutmaßlichen Täter oder der Täterin. Wenn ihr unsicher sind, holt euch Rat, zum Beispiel beim Hilfeportal Sexueller Missbrauch.
Klärt Kinder und Jugendliche über die Gefahren auf und stärkt ihr Selbstbewusstsein. Schon kleinen Kindern kann man erklären: „Dein Körper gehört nur dir“ oder „Du darfst ‘Nein’ sagen.“