Jay Slater (19) auf Teneriffa vermisst

Mama Debbie macht Internet-Verschwörern klare Ansage

„Ich bin traurig über eure Kommentare”
Debbie Duncan (55) sucht verzweifelt nach ihrem Sohn Jay. Der 19-Jährige ist seit Montag (17. Juni) auf Teneriffa wie vom Erdboden verschluckt. Zu allem Übel häufen sich die Verschwörungstheorien um sein Verschwinden. Ob Unfall oder Mafiaverwicklungen - Jays Mutter findet klare Worte zu den Spekulationen.

Teneriffa: Könnte Jay Slater alles inszeniert haben?

Wo ist Jay? Eine Frage, die sich seine Mutter Debbie wohl täglich stellt. Die quälende Ungewissheit wird jedoch durch wilde Spekulationen im Netz nicht besser. Ganz im Gegenteil: „Ich bin wirklich traurig über all eure Reaktionen”, schreibt Mutter Debbie in einem Beitrag auf der GoFundMe-Seite. Und die Netzwelt sprudelt vor Theorien. Es dürften inzwischen Hunderte, wenn nicht Tausende sein, die in Facebook-Gruppen wilde Verschwörungsideen teilen. Von einem Haiangriff ist da die Rede. Oder Verwicklungen in die Unterwelt - Jay könne zudem alles nur inszeniert haben, um Spendengelder zu unterschlagen, heißt es bei Facebook.

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Seine Mutter reagiert bestürzt auf diese Spekulationen: „Ihr scheint euch mehr Sorgen um die GoFundMe-Seite zu machen als um die Tatsache, dass mein Sohn verschwunden ist.” Auch die Theorie, Jay könne zwischen die Fronten zweier Mafiabanden geraten sein, die sich auf der Insel bekriegen sollen, ärgert die 55-Jährige. Doch auch Debbie Duncan direkt wird verunglimpft: So hieße sie in Wirklichkeit nicht Debbie, sondern Karen Matthews, eine Frau, die 2008 verhaftet worden ist, weil sie die Entführung ihrer Tochter inszeniert hatte. Beweise gibt es für all diese Behauptungen keine.

Im Video: Jay Slater (19) auf Teneriffa nach Party verschwunden

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Wurde Jay Slater von Hai gefressen?

Einige Nutzer spekulieren gar, ein Hai könne Jay gefressen haben. Jays Familie und Freunde sagen dem Guardian, dass all diese Spekulationen nur Lärm erzeugen, der die ohnehin schon komplexen Ermittlungen behindert. Die Familie sehe auch eine Verantwortung bei den Plattformbetreibern. Ihrer Ansicht nach müssten sie die falschen Behauptungen und Theorien löschen. Eine offizielle Vermisstenseite auf Facebook zählt mittlerweile über eine halbe Million Mitglieder. Beiträge sind bisher nicht gelöscht worden.

Ein Teenager auf einer Tanzfläche.
Ein Screenshot aus einem Video, das Jay Slater auf der Tanzfläche eines Clubs zeigt. Es ist eine der letztem Aufnahmen des Teenagers.
Tiktok/@leah.birchxx

Viele empfinden Jays Verschwinden offenbar als gerecht

Was die Familie außerdem stört, ist, dass viele Menschen den Vermisstenfall als Gerechtigkeit ansehen. Jay sei 2021 in einen schweren Überfall verwickelt gewesen. Doch sogar das Opfer dieses Übergriffs, der 17-jährige Tom Hilton, fordert auf Facebook Respekt für Jay ein. „Dieser Junge wird vermisst und seine Familie leidet. Versetzen Sie sich in ihre Lage und hören Sie auf, in den sozialen Medien Unsinn zu verbreiten. Helfen Sie stattdessen, ihn zu finden”, zitiert ihn die Nachrichtenseite AD.

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Debbie glaubt dennoch an ein gutes Ende: „Es ist schwer zu begreifen, was gerade passiert, aber wir geben die Hoffnung nicht auf, dass wir Jay finden und gemeinsam nach Hause zurückkehren werden”, schreibt sie auf der offiziellen Spendenseite. (xes)