Durchbruch im Cold Case
„Chamäleon-Killer” hat seine eigene Tochter umgebracht

Der Fall gibt seit vier Jahrzehnten Rätsel auf.
Jetzt ist den Ermittlern bei der Aufklärung der Morde des „Chamäleon-Killers” der Durchbruch gelungen: Beim einzigen bislang nicht identifizierten Opfer von Terry Peder Rasmussen handelt es sich um seine eigene Tochter. Die Polizei vermutet, dass er weitere Menschen auf dem Gewissen hat.
Vier Leichen in Fässern in Allenstown (New Hampshire) entdeckt

Ein Jäger findet 1985 die Leichen einer Frau und eines neunjährigen Mädchens in einem Fass im Bear Brook State Park in Allenstown (US-Bundestaat New Hampshire). 15 Jahre später entdeckt ein Ermittler in der Nähe ein weiteres Fass. Darin befinden sich die Leichen zweier weiterer Mädchen im Alter von schätzungsweise zwei und drei Jahren.
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Terry Rasmussen stirbt 2010 im Gefängnis
Die Behörden finden heraus, dass alle vier in den späten 70er- oder frühen 80er-Jahren getötet wurden – und die Frau, das älteste und das jüngste Kind verwandt sind. DNA-Tests zufolge ist Terry Rasmussen der biologische Vater des mittleren Kindes – das wiederum keine biologische Verbindung zu den anderen drei Opfern hat. Rasmussen muss seine eigene Tochter ermordet haben, schließen die Ermittler aus der Analyse. Der Name des Mädchens allerdings bleibt unbekannt.
Im Jahr 2010 stirbt Rasmussen, der wegen der Tötung seiner damaligen Freundin Eunsoon Jun in Kalifornien verurteilt worden ist, im Gefängnis. Weil er oft seinen Wohnsitz gewechselt und seine Identität geändert haben soll, ist er der Öffentlichkeit auch als „Chamäleon-Killer” bekannt.
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Rea Rasmussen wurde als kleines Mädchen von ihrem Vater ermordet
Unter anderem mit Hilfe von Ahnenforschung identifizieren die Ermittler 2019 drei der vier in den Fässern entdeckten Opfer: Marlyse Honeychurch und ihre Töchter Marie Vaughn und Sarah McWaters. Als Honeychurch und ihre Kinder verschwanden, war sie mit Terry Rasmussen zusammen.
Jetzt ist endlich klar, dass es sich beim vierten Opfer um Rea Rasmussen handelt. Sie war erst wenige Jahre alt, als ihr Vater sie ermordete und die Leiche in dem Fass entsorgte. „Wir haben den Namen, und es fühlt sich an, als hätten wir ein Versprechen gehalten”, erklärt Generalstaatsanwalt Benjamin Agati auf einer Pressekonferenz.” Das gibt allen die Kraft, weiterzumachen und die Wahrheit zu suchen.”
Hat der „Chamäleon-Killer” weitere Frauen auf dem Gewissen?
Und die Suche nach der Wahrheit ist noch nicht zu Ende: Die Behörden in New Hampshire gehen davon aus, dass auch Reas Mutter Pepper Reed Opfer des „Chamäleon-Killers” geworden ist. Sie wird seit Ende der 70er-Jahre vermisst. Außerdem glauben sie, dass Rasmussen seine damalige Freundin Denise Beaudin ermordet hat: Die Frau aus Manchester (New Hampshire) wurde zuletzt im Jahr 1981 gesehen.

„Unsere Arbeit ist noch nicht erledigt”, sagt Christopher Elphick von der Polizei von New Hampshire. Wer Informationen habe, solle sich unbedingt melden – „egal, wie unbedeutend sie sein mögen”. Jedes Puzzleteil könne nach mehr als vier Jahrzehnten dasjenige sein, „das endlich Gerechtigkeit bringt”.
Verwendete Quellen: CNN, NBC News, NHPR, Newsweek