Eltern flehen: Bitte komm Heim

Vermisst! Alisa (15) schrieb mit Männern – jetzt ist sie weg

Das Mädchen aus Utah ist inzwischen seit mehr als sechs Wochen vermisst.
Das Mädchen aus Utah ist inzwischen seit mehr als sechs Wochen vermisst.
findalisa.com

Sie ist jung, kreativ, liebt TikTok – doch seit Wochen fehlt jede Spur.
Die 15-jährige Alisa ist eigentlich ein ganz normales Mädchen. Doch eines Tages verschwindet die Schülerin aus dem US-Bundesstaat Utah spurlos. Ihre Eltern sind fassungslos und suchen verzweifelt nach Antworten. Denn nach ihrem Verschwinden finden sie auf einem Tablet ihrer Tochter Hinweise auf geheime Onlinekontakte mit deutlich älteren Männern. Drei Verdächtige sitzen inzwischen in Untersuchungshaft. Doch wo Alisa ist, das weiß niemand.

Wo ist Alisa? Ihre Spur verliert sich in Provo (Utah)

Alisa Petrov wurde zuletzt am 21. April auf Überwachungsbildern gesehen.
Alisa wurde zuletzt am 21. April auf Überwachungsbildern gesehen.
South Jordan Police Department

Wie ihre Mutter Olga der britischen Daily Mail schilderte, wurde Alisa wie gewohnt an jenem Morgen (21. April) an ihrer Schule abgesetzt. Dort kam sie jedoch nie an. Laut Polizei hielt sie sich später an einer Tankstelle auf, wo sie zuletzt von einer Überwachungskamera gefilmt wurde. Dort kaufte sie Snacks, fuhr mit einem Zug nach Provo – und erkundigte sich nach einem Busticket nach Las Vegas. Seitdem ist sie verschwunden.

Alisa am Strand im Urlaub. Ihre Eltern teilen die Bilder in der Hoffnung, dass jemand sie erkennt.
Alisa am Strand im Urlaub. Ihre Eltern teilen die Bilder in der Hoffnung, dass jemand sie erkennt.
findalisa.com

Online-Doppelleben – Eltern finden geheimes Tablet mit Chatverläufen

Nach dem Verschwinden suchten die Eltern das Zimmer des Mädchens ab und entdeckten ein altes Tablet, das offenbar unabhängig vom Familiengerät genutzt wurde. Darauf fanden sie Chatverläufe bei Snapchat und Discord mit erwachsenen Männern. Die Inhalte waren nach Einschätzung der Polizei bedenklich und sind Gegenstand der laufenden Ermittlungen.

Laut Ermittlern hatte Alisa Kontakt zu Matthew Menard (35), einem Tech-Manager aus Miami. Er gab sich als FBI-Agent aus und soll laut Anklage über Monate Kontakt gehalten haben. Er stellte sich am Mittwoch (28. Mai) der Polizei. Ein weiterer Verdächtiger aus Texas, William Glines (37), wurde unter anderem wegen Besitzes kinderpornografischer Aufnahmen angeklagt. Auch mit ihm soll Alisa geschrieben haben. Und auch Samuel Mitchell (41) aus Utah ist im Visier der Ermittler.

Alle drei Männer befinden sich inzwischen in Haft. Gegen sie laufen Verfahren wegen sexueller Ausbeutung Minderjähriger, Anstiftung und Entführung.

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Eltern verzweifelt: Dachten, wir machen alles richtig

Alisa im Skiurlaub mit ihrer Familie. Ihre Mutter sagt: „Sie hatte eigentlich, alles, was sie brauchte.“
Alisa im Skiurlaub mit ihrer Familie. Ihre Mutter sagt: „Sie hatte eigentlich, alles, was sie brauchte.“
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Ihre Mutter Olga versteht die Welt nicht mehr. Sie beschreibt ihre Tochter als vertrauensselig und aktiv im Internet, vor allem auf Plattformen wie TikTok. Alisa hatte „alles, was sie wollte”, sagt sie der Daily Mail. Markenkleidung, Urlaube, ein gutes Zuhause. Sie wirkte fröhlich. „Wir haben sie regelmäßig gefragt, ob alles okay ist. Sie hat nie gesagt, dass sie unglücklich ist. Wir haben ihr alles gegeben.” Hinweise auf Probleme oder Unzufriedenheit habe es keine gegeben.

Erst das heimlich genutzt Gerät brachte ein zweites Leben ans Licht, von dem die Eltern nichts geahnt hatten.

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Verzweifelter Appell der Eltern: „Wir werden dich immer lieben”

Die Familie hat eine Website eingerichtet, auf der sie um Hinweise bittet. Sie bietet 20.000 Dollar für jede Informationen, die zur Rückkehr von Alisa führen könnte. Dort schreiben sie auch direkt an ihre Tochter. „Alisa, wenn du das hier sehen kannst, sollst du wissen, dass wir dich lieben, wir werden dich immer lieben. Wir vermissen dich. Alle deine Freunde und unsere Freunde sind auch sehr besorgt. Wir alle wollen, dass du wieder nach Hause kommst. Du wirst keinen Ärger bekommen, weil du weggelaufen bist. Wir sind nicht böse auf dich. Wir haben dich absolut lieb, egal was passiert ist, und du bist jederzeit zu Hause willkommen.” (kra)

Cybergrooming und sexueller Missbrauch – hier findet ihr Hilfe

Kinder werden immer häufiger Opfer von sexueller Belästigung im Internet. Diese Problematik wird Cybergrooming genannt und ist eine Straftat. Es beginnt meist mit vermeintlich harmlosen Fragen in den sozialen Netzwerken, in Chats oder sogar bei Online-Spielen. HIER findet ihr weitere Informationen und Hilfsangebote.

Wenn es in eurem Umfeld sexuellen Missbrauch von Kindern oder Jugendlichen gibt oder ihr selbst betroffen seid, findet ihr unter der Nummer 0800 – 22 55 530 oder unter www.hilfe-portal-missbrauch.de Menschen, mit denen ihr darüber sprechen könnt.