Neue Studie zu sexuellem Missbrauch im NetzJeder vierte Schüler hat schon Cybergrooming erlebt
Sie hat es selbst schon erlebt: Ein Fremder schickte ihr unerwünscht ein freizügiges Foto über Social Media. Zu sehen: ein oberkörperfreier Mann. Felicitias Fröhlich war damals 16. Sofort blockierte sie den Account.
Die 17-Jährige macht gerade ihr Fachabitur. Teilzeit arbeitet sie in einer Kita. Auch dort sieht sie die Kids schon am Tablet spielen. Das Thema lässt die Kölnerin nicht los. Damit beschäftigt sich auch eine aktuelle repräsentative Studie. Im Auftrag der Landesanstalt für Medien NRW. Befragt wurden mehr als 2.000 Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 17 Jahren. Jeder vierte von ihnen hat Cybergrooming schon erlebt. Also sexuellen Missbrauch im Internet. Zum Beispiel durch das Auffordern von Nacktaufnahmen. Oft geben die Täter sich als Gleichaltrige im Netz aus. So gewinnen sie Vertrauen. Die Studie zeigt auch: Jeder vierte Schüler, hält den Kontakt aufrecht, wenn er erfährt, dass der Chatpartner erwachsen ist. Grund: Fast die Hälfte fühlt sich von der Person wertgeschätzt.
2022 gab es noch mehr Fälle von Cybergrooming
2023 sind die Zahlen sind im Vergleich zu 2022 zurückgegangen. Laut der Psychologin Julia von Weiler kann das auch mit den Corona-Maßnahmen zusammenhängen. Zu der Zeit waren die Kids noch mehr im Internet unterwegs. Trotzdem: Immer noch sind viele Täter auf Social Media.
Tipps für Eltern
Fragen Sie ihr Kind, was es Neues online erlebt hat. Ob es jemand neues kennen gelernt hat zum Beispiel. So, wie Sie auch nach dem Tag in der Schule fragen würden. Wer schon betroffen ist: Nicht dem eigenen Kind die Schuld geben. Egal, wie viel es dem Fremden von sich Preis gegeben hat. Eltern sollten sich dann bei Beratungsstellen Hilfe suchen. Links dazu finden Sie weiter unten. Außerdem: Anzeige erstatten. Auch ein unaufgefordertes Nacktfoto kann schon eine Straftat sein.
Tipps für Kinder und Jugendliche
Verschicke keine Fotos oder Videos an Fremde. Sei skeptisch bei unbekannten Kontakten. Wenn dir jemand komisch vorkommt, vertraue dich einer Person aus deinem Umfeld an. Sichere Beweise, wenn jemand etwas fragt oder verlangt, was du nicht möchtest. Sei dir bewusst: Dich trifft keine Schuld!
Links zur Unterstützung und zum Melden von Cybergrooming
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