US-Vize spricht in München nur mit CDU-Chef Merz

Amerikaner wollen Kanzler Scholz schon nicht mehr treffen

US-Vize-Präsident JD Vance mag Scholz nicht treffen
US-Vize-Präsident J.D. Vance hat keine Zeit für den Kanzler (Archivbild)
AP

„Er wird nicht mehr lange Kanzler sein.”
Rummmms - das ist mal eine harte Ansage unserer engsten Verbündeten. US-Vizepräsident J.D. Vance will Olaf Scholz auf der Münchner Sicherheitskonferenz nicht treffen. Die startet am Freitag (14. Februar) in schwierigen Zeiten. Immerhin wollen die USA hier erklären, wie sie sich eine Friedenslösung für die Ukraine vorstellen. Und die könnte über die Köpfe Europas hinweg mit Russland ausgehandelt werden.

„Das ist respektlos gegenüber Deutschland”

Wenn US-Vizepräsident J.D. Vance am Freitag in München spricht, wird ihm halb Europa an den Lippen hängen. Er will offenbar der Welt und auch seinen Verbündeten erklären, wie der Deal aussehen soll, mit dem US-Präsident Donald Trump den Ukraine-Krieg beenden will. Einer wird dafür offenbar gar nicht gebraucht: Bundeskanzler Scholz. Wie das Magazin Politico berichtet, hat das ein deutscher Offizieller bestätigt. Offizieller Grund sei die Tatsache, dass Vance schon Anfang der Woche mit Scholz gesprochen habe, auf einem Gipfel in Paris.

Ein anderer deutscher Offizieller findet laut Politico aber deutliche Worte: „Das ist respektlos gegenüber Deutschland. Ich kann Scholz nicht ausstehen, aber er ist immer noch unser Kanzler.” Ein hochrangiger Ex-US-Beamter - den Politico nicht namentlich nennt - legt dagegen nach: „Wir brauchen ihn nicht zu sehen, er wird nicht mehr lange Kanzler sein.”

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Für CDU-Chef Merz hat Vance Zeit, für Scholz nicht (Archivbild)

Merz erwartet harte Worte

Sehr wohl Zeit hat J.D. Vance dagegen für CDU-Chef Friedrich Merz, der gute Chancen hat, nach der Wahl am 23. Februar nächster Bundeskanzler zu werden. Merz warnte am Donnerstagabend (13. Februar) schon in der ZDF-Sendung „Klartext”, dass der US-Vizepräsident heute in München eine für Deutschland sehr harte Rede halten könnte - und dass der mögliche Ukraine-Deal zwischen Trump und Putin vor allem auf Kosten der Europäer ginge.

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Die Welt schaut nach München

Zu der von Freitag bis Sonntag stattfindenden Konferenz im Hotel Bayerischer Hof in München haben sich auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen angemeldet. Mehr als 60 Staats- und Regierungschefs und mehr als 100 Minister stehen auf der Gästeliste des weltweit wohl wichtigsten sicherheitspolitischen Expertentreffens. (tbe mit ntv.de)