Knochen nach Routine-Eingriff verschlampt!Krankenhaus verliert Teil von Schädel – jetzt soll der Patient gut 17.000 Euro zahlen

Gefrierschrank in Krankenhaus erfolglos durchsucht!
Doppelt ärgerlich, wenn andere etwas verschlampen und man den Ersatz dann auch noch selbst bezahlen soll. In diesem Fall geht es um nichts Geringeres als einen Teil des Kopfes von Fernando Cluster aus Georgia. Nach einer Hirnblutung müssen Ärzte dem Mann ein Stück des Schädelknochens entnehmen. Als sie ihn wiedereinsetzen wollen, ist er weg.
Krankenhaus in Atlanta verliert Schädelknochen
Im September 2022 wird Fernando Cluster mit einem Schlaganfall in das Emory University Hospital in Atlanta im US-Bundesstaat Georgia eingeliefert. Weil er in dessen Folge an einer Hirnblutung leidet, entfernen ihm die Ärzte ein rund 13 mal 18 Zentimeter großes Stück des Schädelknochens, um den Druck auf das Hirn zu verringern. Zwei Monate später soll der Knochen in einer Operation wieder eingesetzt werden, wie mehrere US-Medien berichten.
Dann der Schock: Die Klinik kann ihn nicht mehr finden. „Wir haben den Gefrierschrank untersucht, in dem die Knochenlappen aufbewahrt werden, Wir konnten keinen Knochenlappen mit der Patientenidentifikation von Herrn Cluster finden“, heißt es in Clusters Krankenakte, aus der CNN zitiert. „Es gab mehrere Knochenlappen mit unvollständiger oder fehlender Patientenidentifikation. Aber wir konnten nicht sicher sein, welcher davon, wenn überhaupt, zu Herrn Cluster gehörte”, heißt es darin weiter.
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„Körperliche und seelische Schmerzen“: Patient verklagt Krankenhaus
Die Ärzte setzen ihm deshalb ein künstliches Knochenfragment aus dem 3-D-Drucker ein. Fast zwei Wochen muss er im Krankenhaus warten, bis das angefertigt ist und eingesetzt werden kann. Dann kommt die Rechnung. Umgerechnet gut 17.000 Euro verlangt die Klinik dafür, berichtet die New York Post.
Für Fernando Cluster kommt es aber noch Schlimmer. Der künstliche Knochen entzündet sich, er muss weitere Operationen über sich ergehen lassen. Einige Zeit ist er deshalb sogar arbeitsunfähig. Inzwischen haben sich die Behandlungskosten auf umgerechnet knapp 133.000 Euro summiert.
Er und seine Frau Melinda haben sich laut CNN eine Anwältin genommen und das Krankenhaus verklagt. Sie fordern nicht nur eine Erstattung der Behandlungskosten, sondern auch Schadenersatz für die erlittenen „körperlichen und seelischen Schmerzen”.
Nach mutmaßlichem Ärztepfusch: „Sie haben jeden Tag schreckliche Angst”!
In der Klage heißt es: „Sie haben Angst. Sie haben jeden Tag schreckliche Angst. Sie erhielten verschiedene widersprüchliche Nachrichten darüber, warum die Operation verschoben wurde. Schließlich sagte ihnen Emory, dass sie einen Teil seines Schädels verloren und verlegt hätten“, schreibt Anwältin Chloe Dallaire. Fernando Cluster müsse den Rest seines Lebens Angst davor haben, dass sich sein Knochen erneut infizieren könnte. (sbl)
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