USA und Russland beteiligt

Historischer Gefangenenaustausch – mehrere Deutsche sind frei

Dieser Gefangenenaustausch ist historisch.
Russland, Belarus und mehrere westliche Länder haben in einer beispiellosen Aktion unter Beteiligung des türkischen Geheimdienstes MIT insgesamt 26 Gefangene ausgetauscht. Im Gegenzug für die Freilassung politischer Gefangener und Kremlkritiker ließen Deutschland, die USA und Partnerländer einen verurteilten Mörder und unter Spionageverdacht stehende Akteure aus Russland gehen.

In den vergangenen Tagen wurden russische Gefangene verlegt

Erste Anzeichen hatte es in den vergangenen Tagen mit der Verlegung von Gefangenen aus russischen Gefängnissen gegeben. Auch die Todesstrafe gegen den Deutschen Rico K. in Belarus und seine schnelle Begnadigung durch Präsident Alexander Lukaschenko schürten Überlegungen, dass der womöglich größte Gefangenenaustausch zwischen Russland und dem Westen seit Ende des Kalten Krieges bevorstehen könnte.

Der Russland-Korrespondent des «Wall Street Journal», Evan Gershkovich, wurde Mitte Juli verurteilt. (Archivbild)
Unter den Amerikanern, die aus russischer Haft freikommen sollen, seien die wegen Spionage zu langen Haftstrafen verurteilten US-Bürger Evan Gershkovich (Foto) und Paul Whelan.
Alexander Zemlianichenko/AP/dpa

Für Rico K. kommt Killer Wadim Krassikow frei

So überstellte Deutschland bei der Übergabe auf dem Flughafen der türkischen Hauptstadt Ankara den sogenannten Tiergartenmörder. Belarus ließ den zunächst zum Tode verurteilten und später begnadigten Rico K. frei. Auch der Deutsche Patrick S., der wegen Cannabis-Gummibärchen im Gepäck am Flughafen in Sankt Petersburg festgenommen worden war, wurde an Deutschland übergeben. Russland ließ außerdem den wegen Spionage verurteilten Korrespondenten des „Wall Street Journal”, Evan Gershkovich und den ehemaligen US-Soldaten Paul Whelan frei.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) unterbrach seinen Urlaub und traf sich noch am späten Donnerstagabend am Flughafen Köln/Bonn mit Freigelassenen. Zuvor sagte er: „Niemand hat sich diese Entscheidung einfach gemacht, einen zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilten Mörder nur nach wenigen Jahren der Haft abzuschieben.” Die schwierige Entscheidung sei von der Koalition nach sorgfältiger Beratung und Abwägung gemeinsam getroffen worden.

Scholz sprach von einer Schutzverpflichtung gegenüber deutschen Staatsbürgern und Solidarität mit den USA. Möglich war der Deal mit Russland nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Hebestreit Angaben nur, „indem russische Staatsangehörige mit geheimdienstlichem Hintergrund, die in Europa in Haft saßen”, überstellt wurden. (dpa)

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