Endlich ist er frei!
Felix lebte 34 Jahre in trostlosem Restaurant-Käfig in Slowenien

Er spürt zum ersten Mal weichen Boden unter seinen Tatzen.
Sein ganzes Leben lang wurde Braunbär Felix in einem Betonkäfig im Hinterzimmer eines slowenischen Restaurants gehalten. Er verließ diesen Raum nur, um die Gäste beim Essen zu unterhalten. Drei Jahre lang kämpften Hamburger Tierschützer für seine Freiheit.
Felix lebt jahrelang hinter rostigen Gitterstäben
Die Stiftung für Tierschutz Vier Pfoten veröffentlicht ein Video, in dem die Ausmaße seines Leids mehr als deutlich werden. Felix rottet hinter rostigen Gitterstäben hin und her, der Käfig viel zu klein für ein zwei Meter großes Wildtier. Er ist bereits 34 Jahre alt, ein ungewöhnlich hohes Alter für einen Braunbären.
„Felix wurde in Kočevje, im Südosten Sloweniens, unter schlechtesten Bedingungen an einer stark befahrenen Straße gehalten, um die Besucher eines Restaurants zu unterhalten”, schreibt Susanne von Pölnitz in einer Mitteilung.
Von den sogenannten Restaurant-Bären gibt es aus guten Gründen weniger als eine Hand voll in Slowenien. Vier Pfoten will jeden einzelnen von ihnen befreien.
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Slowenische Behörden verhärten Auflagen
Die Tierschützer wenden sich an die slowenischen Ministerien, doch lange tut sich überhaupt nichts. Erst als sie mit Bildern an die Öffentlichkeit gehen, kommt der Ball nach über drei Jahren ins Rollen. Die Behörden schreiben dem Gastronomen strengere Auflagen vor. Nach kurzer Zeit willigt er ein, Felix abzugeben.

Trotz seines hohen Alters und jahrelanger Gefangenschaft ist der Braunbär gesund. Er leidet lediglich an einer „degenerativen Gelenkerkrankung mit sichtbarer Versteifung an seinen Hinterbeinen“, schreiben die Tierschützer in einem Facebook-Post. Die Fahrt von Slowenien zu seinem neuen Zuhause in Österreich dauert rund acht Stunden. Felix hätte nur davon träumen können, was ihn hier erwartet.
Felix bekommt 1.600 Quadratmeter-Gehege
Kurz nach Felix Ankunft im 1.600-Quadratmeter-Außengehege im Bärenwald Arbesbach (Österreich) beginnt er sein neues Zuhause zu erkunden. Was für andere Bären völlig selbstverständlich ist, macht Felix heute zum ersten Mal: Er nimmt Leckerbissen zu sich, gräbt eine Grube und baut sich ein erstes Bett aus Stroh.

Er wird hoffentlich noch viel Zeit haben, sich mit Bäumen, Sträuchern, Felsen und einem Teich in seinem Gehege auszutoben. „Es ist wunderschön zu sehen, wie er nach Jahren auf blankem Beton nun zum ersten Mal weichen Boden unter seinen Tatzen spürt, sagt Scherk-Trettin weiter.
Während Felix nun ein würdevolles Leben führen darf, benötigen zwei weitere slowenischen Bären dringend Hilfe. Mici lebt ebenfalls in einem Restaurant, Tim in einem privaten Zoo. Lange ausruhen will sich das Hamburger Tierschutz-Team also nicht.