Prozess um Feuer-Crash in KalifornienDrei Studenten sterben in brennendem Tesla – weil die Türentriegelung versagt?

Krysta Tsukahara
Krysta Tsukahara starb bei dem Tesla-Unfall im kalifornischen Piedmont.
Facebook / Krysta Tsukahara

Der Cybertruck wird zur Todesfalle.
Drei College-Studenten aus Kalifornien verbrennen im November 2024 in einem Tesla bei lebendigem Leib, ein weiter Insasse überlebt. Die Eltern zweier Opfer klagen, weil ein Konstruktionsfehler ihre Kinder daran gehindert habe, dem Flammeninferno zu entkommen. Seit Donnerstag läuft in Alameda County der Prozess gegen den E-Auto-Giganten.

Nur 20-Jähriger überlebt Tesla-Unfall in Piedmont

Die vier jungen Leute sind am 27. November 2024 auf der Hampton Road im kalifornischen Piedmont unterwegs. Gegen 3 Uhr morgens prallt das Fahrzeug gegen eine Mauer und einen Baum und fängt Feuer. Krysta Tsukahara (19), der Cybertruck-Fahrer Soren Dixon (19) und sein Beifahrer Jack Nelson (20) sterben.

Jordan Miller (20) überlebt als Einziger: Ein Freund, der in einem anderen Auto hinterhergefahren ist, zertrümmert die Windschutzscheibe mit einem Ast und zieht ihn aus dem brennenden Wagen.

Türen des Teslas ließen sich laut Klage nicht entriegeln

Krysta Tsukahara habe den Aufprall überlebt und sei bei vollem Bewusstsein gewesen, heißt es in der Klage ihrer Eltern Carl und Noelle Tsukahara. Doch sie sei aus dem brennenden Fahrzeug nicht herausgekommen, weil der Tesla keinen Strom mehr hatte und deshalb das elektronische Türentriegelungssystem versagte.

Auch Jack Nelsons Eltern reichen Klage ein. In beiden Klagen wird Tesla Fahrlässigkeit vorgeworfen: Das Unternehmen habe erhebliche Sicherheitsmängel an den Türen seiner Fahrzeuge nicht behoben, sodass die Studenten dem Feuer nicht entkommen konnten. Der qualvolle Tod der Kinder hätte vermieden werden können.

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Insassen standen bei Tesla-Unfall in Kalifornien unter Alkoholeinfluss

Der San Francisco Chronicle hat Tesla um einen Kommentar gebeten. Das Unternehmen reagierte auf die Anfrage zunächst nicht. In den Klagen geht es um einen nicht bezifferten Strafschadensersatz gegen Tesla.

Alle vier Insassen hatten nach Polizeiangaben zum Unfallzeitpunkt Kokain, Alkohol und andere Substanzen im Blut. Sowohl das Fahren unter Alkoholeinfluss als auch eine Geschwindigkeitsüberschreitung sollen beim Unfall eine Rolle gespielt haben. Roger Dreyer, der Anwalt von Familie Tsukahara, ist dennoch davon überzeugt, „sehr, sehr starke Argumente” gegen Tesla zu haben.

Verwendete Quellen: San Francisco Chronicle, New York Post, Daily Mail