Helena Jubany wird nackt vom Dach geworfen

DNA-Spur auf Pullover könnte über 20 Jahre alten Cold Case klären

Masked members of the Guardia Civil (spanish militarized police) arrested  activists of the pro Catalonia's independence CDR (Defense Committees of the Republic) accused of terrorism by the Spanish National High Court, in Sabadell, near Barcelona, Catalonia, Spain, on September 23, 2019 (Photo by Miquel Llop/NurPhoto) | Keine Weitergabe an Wiederverkäufer.
Die Polizei hat jetzt eine neue Spur. (Symbolbild)
picture alliance / NurPhoto, Miquel Llop

Gelingt den spanischen Ermittlern jetzt der Durchbruch?
Im Dezember 2001 wird der spanischen Polizei in Sabadell eine tote Frau in einem Innenhof gemeldet. Sie liegt dort nackt, mit Brandwunden am Körper, außerdem hat sie eine große Menge Benzodiazepine in ihrem Blut, ein Sedierungsmittel. Es gibt Tatverdächtige, doch der Fall wird nie endgültig gelöst, das könnte sich jetzt ändern.

Tatverdächtige und Opfer kennen sich durch einen Wanderclub

Die tote Frau ist Helena Jubany, eine 27-jährige Bibliothekarin und Journalistin. Zuerst vermuten die Polizisten, dass es sich um Selbstmord handelt, doch als die Rechtsmedizin die hohe Dosis an Benzodiazepine in ihrem Blut findet, steht ein Mordverdacht im Raum. Dazu kommt: Die Kleidung der jungen Frau liegt auf dem Dach eines Wohnblocks, so berichten andere Medien. Die Polizei befragt die Bewohner des Hauses und eine Frau reagiert sehr abgedroschen, versucht die Beamten schnell loszuwerden: Montse Careta. Sie gilt als Hauptverdächtige - in ihrer Wohnung findet die Polizei unter anderem die gleichen Streichhölzer, dich sich auch auf dem Dach befinden und womit der Körper der Frau teilweise verbrannt wurde. Außerdem liegen dort auch Tablettenpackungen - genau die, die auch im Blut des Opfers nachgewiesen wurden.

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Doch bevor es zu dem Prozess von Careta kommt, nimmt sich die Frau das Leben. Die Ermittlungen werden eingestellt. Seitdem kämpft die Familie Jubany und insbesondere ihr Bruder Joan weiter darum, den Mörder zu ermitteln, so die spanische Zeitung El Periódico.

Im Video: Heike Kötting und Co.: Die bekanntesten Cold Cases

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Neue DNA-Spur durch neue Sequenzierungstechnik

Vorherige DNA-Analysen führen bisher zu keinem Erfolg, doch jetzt nutzt die Polizei eine neue Technik und versucht es nochmal. Und die ergibt, dass eine biologische Probe, die auf dem Pullover gefunden wurde, den Helena Jubany am Tag ihrer Ermordung trug, Santi Laiglesia gehören könnte. Er ist der damalige Freund von Montse Careta, der Hauptverdächtigen, die sich das Leben nimmt. Er wohnt auch zeitweise in ihrer Wohnung, so das spanische Medium.

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Der Mord ist noch nicht verjährt

Mit dem neuen DNA-Ergebnis könnte es für den Mann zu einem Prozess kommen. Die Verjährungsfrist für den Mord ist eigentlich nach 20 Jahren, also 2021, abgelaufen. Da aber gegen Laiglesia bis 2005 ermittelt wurde, verlängert sich die Frist bis 2025 - es ist also noch nicht zu spät für die Ermittler, den Fall Helena Jubany endlich abzuschließen. (anr)

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