Cold Case nach 44 Jahren aufgeklärt
Zigarettenstummel überführt Dorothys (30) Mörder

Über vier Jahrzehnte blieb die Wahrheit im Dunkeln.
Jetzt haben die Behörden den Mord an Dorothy Silzel (30) aufgeklärt. Dabei half den Ermittlern eine weggeworfene Zigarettenkippe. Der 65-jährige Kenneth Kundert wurde im Zusammenhang mit dem Verbrechen verhaftet.
Dorothy Silzel lag tot in ihrer Wohnung
Silzel, die für den Luft- und Raumfahrtkonzern Boeing arbeitete, wurde im Februar 1980 tot in ihrer Wohnung in Kent (US-Bundesstaat Washington) aufgefunden. Der Täter hatte sie vergewaltigt und erwürgt, berichtet die New York Post.
Zwar stellten die Ermittler Sperma sicher. Aber die DNA-Technologie war noch lange nicht so weit wie heute, die Polizei konnte den Mörder nicht identifizieren.

Im Jahr 2022 kam Bewegung in den Cold Case
Der Fall geriet in Vergessenheit – bis zum März 2022: Ein Forensik-Experte lud die damals gewonnenen DNA-Informationen in zwei Datenbanken hoch. Elf mögliche Verdächtige wurden auf diese Weise identifiziert – allesamt Cousins ersten Grades des Opfers, berichtet die Seattle Times unter Berufung auf Gerichtsdokumente.
Kenneth Kundert geriet mehr und mehr ins Visier der Ermittler; sie versuchten an eine DNA-Probe von ihm zu gelangen. Während eines Verhörs rauchte er Zigaretten, steckte aber anschließend jede Kippe in seine Tasche.
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DNA an Zigarette überführt Kenneth Kundert
Im März dieses Jahres war die Polizei endlich erfolgreich: Auf einem Supermarkt-Parkplatz im Bundesstaat Arkansas warf der Verdächtige eine Zigarettenkippe weg, die Ermittler fischten sie aus dem den Müll. Und tatsächlich: Die DNA stimmte mit jener überein, die damals an Dorothy Silzels Leiche gefunden worden war. Zum Zeitpunkt des Mordes hatte Kundert bei einem Verwandten in Kent gelebt – ganz in der Nähe von Dorothy Silzels Wohnung.
Kenneth Kundert wurde am 20. August verhaftet und eine Kaution von drei Millionen Dollar gegen ihn festgesetzt. Er soll nach Washington ausgeliefert und dort wegen Mordes angeklagt werden. (bst)