Cold-Case vor Kadi

Prozess gegen Tatverdächtige im Mordfall Heike Kötting (†28) 33 Jahre nach der Tat

Der Mord an Heike Kötting steht vor der Aufklärung. Im Februar 1991 fanden die Eltern ihre damals 28-jährige Tochter tot in ihrer Dortmunder Wohnung. Erstochen. Mutmaßlich von Einbrechern. Dank neuer DNA-Technik kann die Polizei nach mehr als 30 Jahren zwei Tatverdächtige fassen. Heute hat der Prozess gegen sie begonnen.

62-jährige Frau und 60-jähriger Mann vor Gericht

Eine 62-jährige Frau und ein 60-jähriger Mann sind offenbar ein Killerpaar. Vor 33 Jahren sollen sie Heike Kötting in ihrem Bungalow ermordet haben. Die 62-jährige Marita G. und der 60-jährige Andreas W. stehen seit heute wegen Mordes vor dem Dortmunder Landgericht. Im Februar 1991 sollen sie, zusammen mit einem bisher unbekannten dritten Mann Heike Kötting erstochen haben. Auf die Spur sind ihnen Cold-Case-Ermittler gekommen. Mit modernster Technik konnten 33 Jahre alte Spuren ausgewertet werden

Was ist vor 33 Jahren passiert?

Februar 1991: Heike Kötting ist Dekorateurin bei Karstadt. Gilt als verlässlich. Als sie unentschuldigt bei der Arbeit fehlt, suchen ihre Eltern sie. Dann der Schock: Die 28-Jährige ist tot. Umgebracht wohl von Unbekannten. Durch einen Lichtschacht im Garten sind die Täter in den Bungalow eingebrochen. Ulrich Nowarra ist ein ehemaliger Nachbar des Mordopfers. Für ihn war die ermordete Heike Kötting immer das kleine Mädchen von nebenan. Die Erinnerungen an den Tag an dem sie damals getötet wurde lassen ihn auch über 33 Jahre später nicht los. Im Interview beschreibt er uns im Januar diesen Jahres was damals passiert ist: "Wo wir dann in das Haus reinkamen, da war uns doch ein bisschen mulmig. Wo er dann sagte: ‘Da lag sie.‘ Und dann haben wir noch die große Blutlache. Das war ein böses Erwachen."

Mord verjährt niemals

Marita G. und Andreas W. sollen im Februar 1991, zusammen mit einem noch unbekannten Mann in die Wohnung von Heike K. eingebrochen sein. Laut Anklage stechen die Einbrecher mit einem Messer auf die damals 28-Jährige ein, als sie nach Hause kommt. Mit dem Auto der Ermordeten sollen sie dann nach Frankreich geflohen sein.

Die beiden Angeklagten haben inzwischen selbst Familien. Die Kinder glauben nicht, dass Mutter und Vater Mörder sind. Sollten die Angeklagten wegen Mordes verurteilt werden, wartet eine lebenslange Freiheitsstrafe auf sie. Mord verjährt nie.