Missbrauchs-Prozess in Siegen
Elfjährige vom Stiefvater geschwängert? Bekannter glaubt an seine Unschuld
Dieser Fall entsetzte ganz Deutschland!
Eine Elfjährige wird Mutter, bekommt ein Kind von ihrem Stiefvater. Jetzt steht der 38-Jährige aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein vor Gericht und muss sich wegen des Verdachts des schweren sexuellen Missbrauchs verantworten. Ein Bekannter ist nicht von der Schuld des Mannes überzeugt, wie er im Video erzählt.
DNA-Test beweist Vaterschaft des Angeklagten
Der Fall scheint eindeutig, dennoch sagt ein Bekannter der Angeklagten: „Es kann auch sein, dass er wirklich unschuldig ist. Das ist halt schwierig, das Ganze so zu glauben, wie es die ganze Zeit erzählt wird.“ Was Maik Ebert meint: Benjamin S.‘s Stieftochter, damals elf Jahre alt, wird schwanger. Ein DNA-Test beweist: Der Vater des Babys ist S., der jetzt wegen schweren sexuellen Missbrauchs angeklagt ist. Der 38-Jährige bestreitet die Tat. Er behauptet: das Mädchen soll sich mit einem benutzten Kondom selbst befruchtet haben. Im Internet präsentiert sich S. als fürsorglicher Stiefvater. Die Familie postet Bilder, auf denen alle glücklich wirken.
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Dem Mann wird zur Last gelegt, dass er seine Stieftochter seit 2020 drei Jahre lang missbraucht haben soll, stellt Franziska Heerwig, Sprecherin des Landgerichts Siegen klar: „Damals war die Geschädigte sieben bzw. acht Jahre alt. Dabei soll es zu Zungenküssen zwischen dem Angeklagten und der Geschädigten gekommen sein. In einem der Fälle soll der Angeklagte Fotos mit einem Smartphone davon angefertigt haben.“
Angeklagter kann sich Schwangerschaft nicht erklären
Im Mai 2023 heiratet Benjamin die Mutter des Mädchens. Für seinen Kumpel Maik Ebert kam das überraschend: „Ich habe damals die Trennung von seiner Exfrau mitgekriegt, wie das Ganze völlig ausgeartet ist. Das war halt auch ein ziemlicher Rosenkrieg.“
Drei Monate nach der Hochzeit wird die damals elfjährige Stieftochter schwanger. Die Schule weist das Jugendamt auf einen anschwellenden Bauch hin. Im Mai 2024 wird das Baby geboren. Ist der Säugling durch Missbrauch entstanden? Laut seinem Anwalt bestreitet S. das. „Er kann sich das nicht erklären, weil er sagt, er hat sich nichts vorzuwerfen. Schlagendes Argument der Staatsanwaltschaft ist eben, dass wir ein Baby haben”, so Verteidiger Daniel Nierenz.
Im Fall einer Verurteilung drohen 15 Jahre Haft
Kann es sein, dass die These der Schwangerschaft aufgrund eines benutzten Kondoms tatsächlich stimmt? Dazu sagt Reproduktionsmediziner Prof. Dr. Markus Kupka: „Es ist vorstellbar, durch ein benutztes Kondom schwanger zu werden, indem die Frau es konvertiert, umdreht, die Samenflüssigkeit in die Scheide fließt. Gerade wenn das Kondom vielleicht nicht chemisch behandelt ist, sodass die Samenzellen auch gute Möglichkeiten haben, etwas länger zu überleben.“
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Ob das Landgericht Siegen das für wahrscheinlicher als einen Missbrauch hält, wird sich zeigen. Das Baby befindet sich laut Jugendamt bei einer Pflegefamilie. Die mittlerweile Zwölfjährige ist in einer therapeutischen Einrichtung untergebracht. Benjamin S. drohen im Falle einer Verurteilung wegen schweren sexuellen Missbrauchs bis zu 15 Jahre Haft.
