Attentäter fuhr auf Weihnachtsmarkt

Sechstes Opfer nach Magdeburg-Anschlag

Durch den Anschlag in Magdeburg sind sechs Menschen gestoben. (Archivbild)
Die Frau verliert im Krankenhaus ihr Leben.
Hendrik Schmidt/dpa

Die Trauer nimmt kein Ende!
Zweieinhalb Wochen nach dem Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt verliert eine sechste Person ihr Leben. Die 52-jährige Frau erliegt im Krankenhaus ihren Verletzungen.

Taleb A. tötet sechs Personen

Kurz vor Weihnachten rast der 50-jährige Taleb A. mit einem Auto über den Magdeburger Weihnachtsmarkt. Dabei tötet er sechs Menschen und verletzt knapp 300 Personen. Zu den Opfern zählt der neunjährige André sowie fünf Frauen im Alter von 45 bis 75 Jahren. Der Mann aus Saudi-Arabien sitzt in Untersuchungshaft.

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Taleb A. stand vor der Tat bei Ermittlungsverfahren immer wieder in Kontakt mit den Behörden. Zwischen April 2023 und Oktober 2024 trat er in sieben Ermittlungsverfahren in Erscheinung. In fünf Fällen war er Anzeigenerstatter, in zwei Fällen Beschuldigter. Bei den Ermittlungen rückt nun die Frage der Schuldfähigkeit des 50-Jährigen ins Zentrum der Ermittlungen. Laut der Generalstaatsanwaltschaft Naumburg wird ein Gutachten in Auftrag gegeben, ob und wie er psychisch erkrankt ist.

Im Video: Menschen in Magdeburg zwischen Trauer und Nächstenliebe

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Attentäter fuhr zwischen Ampel und Sperre durch

Auch das Einsatzkonzept der Polizei und das Sicherheitskonzept des Weihnachtsmarkts seien Teil der Ermittlungen. Der Mann war zwischen einer Fußgängerampel und einer Betonblocksperre hindurchgefahren. Laut dem Innenministerium in Magdeburg betrug der Abstand zwischen der Ampel und der Sperre zu beiden Seiten der Ampel jeweils rund sechs Meter. Der Standplan des Veranstalters sah eine Durchfahrtsbreite von insgesamt vier Metern vor.

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Weiterhin soll aufgearbeitet werden, wieso Flucht- und Rettungswege nicht mit Stahlketten gesichert waren. Auch warum ein Polizeifahrzeug ein paar Meter entfernt von einem vorgesehenen Standort stand, wird untersucht. (fkl, mit dpa)