Ihre Enkelin schäumt vor Wut
Betrunkener Fahrer schläft in Transporter ein – Frau (88) verpasst Beerdigung ihres Mannes

Es müssen schlimme Stunden für die 88-Jährige gewesen sein.
Weil der Fahrer eines Krankentransporters betrunken einschlief, saß die Frau am Freitagabend in dem Fahrzeug fest. Deshalb habe sie die Beerdigung ihres Mannes verpasst, klagt ihre Enkeltochter Pamela Runge.
Krankentransporter-Fahrer hatte Atemalkoholwert von 2,43 Promille
„Dem ist gar nicht bewusst, was er meiner Oma damit genommen hat”, schreibt die Enkelin auf Facebook. „68 Jahre waren sie und mein Opa verheiratet und er hat es ihr genommen, sich von ihrem Mann auf der Beerdigung zu verabschieden.”
Was war passiert? „Gegen 22 Uhr sollte ein Krankentransporter eine Patientin abholen und von Hennickendorf nach Rüdersdorf bringen”, sagt die Polizei zu RTL. Gegen 2.42 Uhr sei die Polizei von Zeugen alarmiert worden, die den 38-jährigen Fahrer geweckt hatten. „Die Polizei stellte einen Atemalkoholwert von 2,43 Promille fest.”
Frau kam zur Untersuchung in Klinik in Rüdersdorf
Zuvor war die Frau einem rbb-Bericht zufolge in ihrer Pflegeeinrichtung gestürzt. Sie kam zur Untersuchung in eine Klinik in Rüdersdorf (Brandenburg). Anschließend wurde die 88-Jährige von einem privaten Fahrdienst abgeholt: Der Fahrer sollte sie in die Einrichtung zurückbringen.
Doch dazu kam es nicht: Der Wagen stand mehrere Stunden lang am Straßenrand. Die Frau – laut ihrer Familie nach einem Schlaganfall in ihrer Kommunikation eingeschränkt, lag allein auf der Pritsche hinter dem Fahrer.
Erst am nächsten Morgen sei ihre Großmutter wieder in der Einrichtung angekommen, sagt Pamela Runge dem rbb. Und nicht in der Lage gewesen, an der für 10 Uhr geplanten Beerdigung ihres Mannes teilzunehmen.
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Betrunken eingeschlafen: Fahrer ist seinen Job los
Der Fahrdienst hat sich entschuldigt, der Vorfall solle intern aufgearbeitet werden. Der betroffene Fahrer sei von seinem Arbeitgeber entlassen worden, sagt der Geschäftsführer des Fahrdienstes dem rbb.
Pamela Runge hat nach eigenen Angaben Anzeige gegen den Fahrer erstattet. „Egal, welche Strafe er bekommt, keine ist gerechtfertigt”, wütet sie auf Facebook. „Sie hat in diesen sechs Stunden so sehr gelitten, dass sie jetzt nicht in der Lage ist, dieses überhaupt zu verarbeiten.”